Worum es im Gelita-Streit geht. Der weltgrößte Gelatinehersteller Gelita aus Eberbach ist ein Familienunternehmen mit derzeit rund 25 Aktionären. Die meisten Aktien halten drei Familienstämme.

28.07.2015 UPDATE: 28.07.2015 19:00 Uhr 1 Minute, 2 Sekunden

Worum es im Gelita-Streit geht. Der weltgrößte Gelatinehersteller Gelita aus Eberbach ist ein Familienunternehmen mit derzeit rund 25 Aktionären. Die meisten Aktien halten drei Familienstämme.

> Peter Koepff, Sohn des Unternehmensgründers Heinrich Koepff und dessen erster Frau Vita, hält zusammen mit seinen Kindern Antje, Imke und Hendrik rund 32 Prozent der Aktien. Peter Koepff war bis 1996 im Vorstand des Unternehmens. Die Familie fordert mehr Einfluss im Unternehmen durch einen Sitz im Aufsichtsrat und hat den "besonderen Vertreter" berufen, der im Namen der Gelita AG Klage wegen Schadenersatz gegen Vorstände und Aufsichtsräte erhoben hat.

> Philipp Koepff ist ein Enkel von Heinrich Koepff. Sein Vater Ulrich starb schon 1992. Er ist seit 2011 mit 51,49 Prozent der Anteile Mehrheitsaktionär.

> Benita Koepff ist eine Tochter der zweiten Frau von Heinrich Koepff, Gerda Stoess. Ihr Sohn Benjamin Pötzl hält zusammen mit weiteren Familienmitgliedern im Moment gut 16 Prozent der Aktien. Im Herbst 2011 hatte er ein 25-prozentiges Aktienpaket an Philipp Koepff verkauft.

Den Verkauf der Beteiligung am Gelatinekapsel-Hersteller R.P. Scherer stellt Peter Koepff in Zusammenhang mit dem Erwerb der Aktienmehrheit. Er geht davon aus, dass die Beteiligung auch deshalb verkauft wurde, um den Aktienkauf zu ermöglichen. Die Klage auf Schadenersatz wurde erhoben, weil die Beteiligung für 43 Millionen deutlich unter dem Wert von 80 Millionen Euro verkauft wurde. Das muss nun vor Gericht geklärt werden.

Philipp Koepff habe schriftlich die Auszahlung einer Sonderdividende angeregt, mit der der Verkaufserlös an die Aktionäre ausgeschüttet werden sollte. Die Sonderdividende von 65 Euro pro Aktie (insgesamt 59 Millionen Euro) wurde für das Jahr 2011 ausgeschüttet, obwohl die Beteiligung erst 2012 verkauft wurde. Der Aktienkauf fand im Herbst 2011 statt, bis zur Bezahlung des Kaufpreises waren die Aktien verpfändet.