Hintergrund - Ehrenamtliche Wartung der historischen Wasserversorgung
Fritz Hartmann ist "Quellenbeauftragter" der Stadt
(bec) Von der historischen Wasserversorgung Heidelbergs ist heute kaum mehr etwas zu sehen. Aber oberhalb der Bergbahn-Talstation kann man einen Blick in die Vergangenheit werfen: Am Burgweg sind zwei alte "Teilkästen" in die Sandsteinmauer eingelassen; das Wasser kommt von Brunnenstuben unterhalb des Schlosseingangs. An einen Verteiler ist der Brunnen neben dem Eingang zur Bergbahn angeschlossen, außerdem zwei Brunnen in Hof und Garten des Palais Graimberg am Kornmarkt. Diese Wasserversorgung wurde 1996 anlässlich des Stadtjubiläums vom Verein Alt-Heidelberg unter Mithilfe des Tiefbauamts wieder zum Laufen gebracht.
Um die Wartung kümmert sich der "Quellenbeauftragte der Stadt", Fritz Hartmann. Ein, zwei Helfer gehen dem Installateurmeister im Ruhestand zur Hand. Ihr besonderer "Freund" ist der "Fuchsschwanz", das ist Wurzelwerk, das die Feuchtigkeit geradezu "riecht". Wenn es nicht regelmäßig herausgerissen wird, "verkrauten" die Wasserläufe. Die ehrenamtlichen "Brunnenputzer vom Dienst" reinigen auch Sandfänge und flicken immer wieder die morschen Leitungen. Das Wasser darf allerdings heute nicht mehr als Trinkwasser genutzt werden.
Im Gegensatz dazu weist das Schildchen "Trinkwasser" am Schlossberg 41 darauf hin, dass heute Stadtwasser aus dem "Liselotte-Brunnen" plätschert. Er ist benannt nach der volkstümlichen Kurfürstentochter Elisabeth-Charlotte, die auf dem Schloss aufwuchs und mit den Nachbarskindern spielte. Ihr Erwachsenenleben verbrachte sie am Hof von Versailles. Vom Brunnen an diesem Platz ist überliefert, dass sich die Prinzessin "die Schnut" darin "gewesche hat". Auf Initiative des Heimatforschers Ludwig Merz wurde der Brunnen vom Verein Alt-Heidelberg zum Stadtjubiläum renoviert.