Aus dem Abschlussbericht
Im Abschlussbericht von Prof. Dr. Cornelia Helfferich zur "Historischen Aufarbeitung: Der Alltag in den 1950er und 1960er Jahren in der Johannes-Diakonie und das Vorkommen von Gewalt"heißt es:
> "Es konnten nur wenige Dokumente und kein Archivmaterial verwendet werden."
> "Die wenigen Dokumente, die dennoch angelegt wurden, sind zum Teil durch Aufräumarbeiten wieder vernichtet worden und her heute nicht mehr zugänglich."
> "Auch für spätere Zeiten waren uns im Zusammenhang mit der Recherche zum Vorkommen von Gewalt und zum Umgang damit keine Archivunterlagen wie z.B. Personalakten zugänglich".
> "....muss festgestellt werden, dass im Vergleich zu anderen Berichten unzureichende Datenlage und das Fehlen von Akten und anderen relevanten Dokumente nur sehr eingeschränkt eine Aussage ermöglicht. Es ließ sich z.B. auch nicht in Erfahrung bringen, wie lange Mitarbeiter, die Gewalt ausübten, in der Einrichtung arbeiteten, warum ihnen wann gekündigt wurde und insgesamt was in der Leitung von Vorfällen bekannt war".
> "Sexuelle Gewalt kam und kommt aber auch in der 1990er und 2000er Jahren vor. Hier gibt es immer noch kein Klima einer Offenheit, sondern eine starke Tabuisierung"
> "Zur Sorge gibt Anlass, dass sich eine neue Personalnot abzeichnet und damit die Möglichkeiten beschnitten werden, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen und insbesondere auch Menschen, die nicht artikulationsfähig sind, so gut zu kennen und zu beobachten, dass Gewalt aufgedeckt werden kann."
> Empfohlen wird "ein offensiverer Umgang mit dem Wissen um Gewalt". Es sei ein Klima zu schaffen, in dem (auch sexuelle) Gewalt benennbar und besprechbar wird.
> Weiter: "Wir sehen hier die Forderungen der organisationsbezogenen Missbrauchsprävention insbesondere hinsichtlich einer "klaren Opferorientierung und Transparenz und dem Umgang mit der eigenen Schuld noch nicht gut genug eingelöst. Hier kann und sollte die Johannes-Diakonie noch mehr Verantwortung übernehmen."