Hintergrund
> 1998: Der US-Forscher James Thomson beschrieb die erfolgreiche Gewinnung embryonaler Stammzellen. Er nutzte dafür Embryonen von Fruchtbarkeitskliniken. Diese Stammzellen galten sofort als Hoffnungsträger, da sie sich in die verschiedensten Zelltypen entwickeln können. Sie sollen als Ersatzgewebe für Patienten mit Diabetes, Parkinson oder anderen Erkrankungen dienen. Die Technik ist ethisch umstritten, da dafür Embryonen zerstört werden müssen.
> 1962: Der britische Nobelpreisträger John Gurdon fand heraus, dass die Spezialisierung von Zellen ein umkehrbarer Prozess ist. Er ersetzte Zellkerne von Eizellen eines Frosches mit Zellkernen aus Darmwandzellen. Aus diesen wurden dann Kaulquappen.
> 1996: Aufgrund von Gurdons Forschungen entstand das Schaf Dolly mit Hilfe von Zellkernen aus Euterzellen, die in Eizellen gepflanzt wurden.
> 1998: Der US-Zellbiologe James Thomson und Kollegen aus Haifa veröffentlichten eine Studie zur Gewinnung und Kultivierung von Stammzellen aus sieben Tage alten menschlichen Embryonen (Blastozysten). Die verwendeten Embryonen waren aber nicht benötigt und eingesetzt worden.
> 2006: Die Japaner Kazutoshi Takahashi und Shinya Yamanaka setzen Schwanzzellen von Mäusen mit Hilfe von vier Kontrollgenen in eine Art embryonalen Zustand zurück. Das Produkt nennen sie induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen).
> 2011: Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg entscheidet, dass Verfahren, bei denen humane ES-Zellen genutzt werden, in der Regel nicht patentiert werden dürfen. Einzige Ausnahme: Das Verfahren hilft dem Embryo, aus dem die Zellen stammen.