Hintergrund - Edeka-Erweiterung und Drogeriemarkt Hirschberg

23.05.2017 UPDATE: 25.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute

Ein Kommentar von Annette Steininger

Groß war der Aufschrei, als "Schlecker" seinen Drogeriemarkt in Großsachsen schloss. Groß ist nun der Aufschrei einiger in Hirschberg, da sich ein neuer Drogeriemarkt ansiedeln will. Doch warum? Wer aktuell Drogerieartikel braucht, fährt ins Umland und lässt dort sein Geld. Das wird sich künftig ändern. Kaufkraft wird in Hirschberg gehalten, womöglich sogar neue Kunden aus anderen Gemeinden dazugewonnen. Sicher ist die Lage des "Sterzwinkel" nicht ideal, um mehr Menschen ins Ortsinnere zu locken, doch da sind die Einzelhändler selbst gefragt, um auf sich aufmerksam zu machen. Mit Werbung, mit Hilfe der Bündnisse der Selbstständigen oder auch mit der geplanten Initiative "pro Nahversorgung Hirschberg".

Ein Drogeriemarkt wird vor allem eine Ergänzung zu den bisherigen Geschäften darstellen. Dass es stellenweise doch zu Überschneidungen kommen kann, mag sein. Doch letztlich haben viele Einzelhändler in Hirschberg mit ihrem Angebot noch Alleinstellungsmerkmale und sich spezialisiert, seien es der Hofladen des Landwirts, der Bäcker, der Metzger oder auch das Deko-Geschäft.

Mit diesem Pfund können sie wuchern, auch bei einer Erweiterung des Edeka-Markts. Letztlich geht es hier auch nicht um einen großen Neubau, sondern um die Umwidmung einer schon vorhandenen Lager- in Verkaufsfläche. Das Einzelhandelsgutachten ist hier sicher kritisch zu sehen, geht es doch von einem kompletten Neubau und nicht von einer Erweiterung aus. Bleibt es dabei, dass Volker Zeilfelder seine Ware im Edeka-Markt nur etwas luftiger präsentieren will, das eine oder andere Getränk mehr aufnimmt und um ein paar Bio-Artikel erweitert, sollte den Einzelhändlern nicht bange sein. Ein Supermarkt und ein Drogeriemarkt am Ort sind für alle ein Gewinn.