Hintergrund
Die FlowTex-Insolvenzverfahren sind noch lange nicht zu Ende. 13 Jahre ist der FlowTex-Zusammenbruch her, die Insolvenzverfahren laufen aber nach wie vor. Die angemeldeten Forderungen der Gläubiger summieren sich bei FlowTex selbst auf rund 1,2 Milliarden Euro, gegen Manfred Schmider direkt auf noch einmal 1,3 Milliarden Euro. Bislang haben die Gläubiger, zu denen vor allem Banken und Leasinggesellschaften zählen, in beiden Fällen nur einen sehr kleinen Teil beglichen bekommen - jeweils um die 35 Millionen Euro.
Am Ende wird nach Angaben der zuständigen Insolvenzverwaltung Schultze & Braun wohl nicht mehr als ein niedriger zweistelliger Prozentsatz der Forderungen tatsächlich bedient worden sein.
Vor allem zwei große Brocken müssen laut Insolvenzverwaltung aus dem Weg geräumt werden, ehe die Verfahren abgeschlossen werden könnten:
> Schmiders Ex-Frau streitet mit der Insolvenzverwaltung um die Gültigkeit einer Vereinbarung, die nach der Pleite geschlossen worden war. Die Frau hatte ihr Vermögen in die Insolvenzmasse gegeben und im Gegenzug 10 Millionen Euro erhalten. Sie will erreichen, dass die Vereinbarung für ungültig erklärt wird.
> Mit der Finanzverwaltung streitet der Insolvenzverwalter auch noch um 41,5 Millionen Euro. Auf die Gewinne aus den FlowTex-Geschäften waren Steuern bezahlt worden. Da es sich aber um Scheingeschäfte handelte, sieht der Insolvenzverwalter keine Rechtfertigung für die Steuerzahlungen und will das Geld vom Fiskus zurück. Bald soll sich das Finanzgericht Baden-Württemberg mit dem Streit befassen. dpa