50 Jahre Buchener Klinik

Minister Lucha gratuliert mit 10,5 Millionen Euro

Land fördert weiteren Bauabschnitt - Weiter für gute flächendeckende medizinische Versorgung - RNZ-Interview

28.06.2018 UPDATE: 29.06.2018 06:00 Uhr 2 Minuten, 14 Sekunden

Minister Manfred Lucha (Grüne) hat zum Jubiläum der Klinik in Buchen ein dickes Jubiläumsgeschenk im Gepäck. Foto: Karin Volz

Zum 50. Jubiläum der Klinik des Landkreises in Buchen am Samstag hat die Redaktion vier Fragen an den Stuttgarter Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) gestellt. Für den weiteren Bauabschnitt der Klinik wird er 10,5 Millionen Euro als Landesförderung beim Festakt überreichen, wie er im RNZ-Interview erklärt!

Die Neckar-Odenwald-Kliniken in Buchen und Mosbach haben bei der Bevölkerung einen guten Namen. Die Klinik am Standort Buchen kann am Samstag 50. Jubiläum feiern, zu dem Sie als Ehrengast erwartet werden. Ist damit nicht der Beweis erbracht, dass auch kleinere Krankenhäuser in einem strukturschwachen Landkreis auch leistungsfähig, anpassungsfähig sind und von der Bevölkerung dringend gebraucht werden?

Minister Lucha: "Es freut mich, dass die Krankenhäuser des Landkreises so gut von der Bevölkerung angenommen werden. Es ist völlig klar, dass die Bevölkerung auch in Zukunft eine gute und flächendeckende medizinische Versorgung erhalten muss - natürlich auch im ländlichen Raum. Wie die Versorgungsstrukturen allerdings in 30 Jahren aussehen müssen, um dieses Ziel zu erreichen, steht auf einem anderen Blatt. Nichts ist beständiger als der Wandel. Das gilt auch für die medizinische Versorgung. Noch mal: Im Vordergrund steht stets, dass die Menschen in Baden-Württemberg auch in Zukunft am richtigen Ort das richtige Angebot für eine optimale Behandlung - also eine bestmögliche medizinische Versorgung - erhalten."

Sie haben in Interviews geäußert, dass es in den nächsten Jahren zu einem Konzentrationsprozess hin zu größeren Einheiten mit großem Spektrum geben soll. Wie sehen Sie in Ihrer Zielsetzung die Überlebenschance für die Kliniken in Buchen und Mosbach und des Krankenhauses in Hardheim? Werden sich die Patienten auf längere Wege einstellen müssen?

Die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten werden immer komplexer und stellen uns vor immer größere Herausforderungen aber auch Chancen. Zum Beispiel kann eine telemedizinische Vernetzung die Wege für die Patientinnen und Patienten verkürzen. Sicherlich gibt es zwischen den Krankenhäusern in Mosbach und Buchen auch heute schon enge medizinische Kooperationen und Spezialisierung, gerade bei elektiven Behandlungsformen. Spezialisierungen oder die Konzentration von medizinischen Leistungen führen in der Regel zu Qualitätsverbesserungen, die aber mit längeren Wegen verbunden sein können. Patientenbefragungen belegen eindeutig, dass die Menschen bereit sind, längere Wege auf sich zu nehmen, wenn sie sich davon eine bessere Behandlung versprechen. Diese Erkenntnis ist längst etabliert. Von zentraler Bedeutung sind kurze Wege vor allem in der Notfallversorgung. Das wird sicher auch in Zukunft so bleiben.

Jede zweite Klinik schreibt rote Zahlen, weil der Bund Betriebskosten deckelt und die Länder bei Investitionskosten zurückhaltend sind. Hält das Land Baden-Württemberg bzw. Ihr Ministerium das für zielführend oder werden kleinere Krankenhäuser so nicht gezielt kaputt gespart?

Wenn Sie sich die Zahlen ansehen, die das Land in den Krankenhausbau gesteckt hat, kann man mit guten Gewissens sagen, dass Baden Württemberg kein Krankenhaus gezielt kaputtspart. Die Investitionsförderung ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Baden-Württemberg gehört in Bundesvergleich zu den Ländern, die die höchste Investitionsförderung pro Bett gewähren. Von Kaputtsparen kann da sicher keine Rede sein. Oberstes Ziel unserer Investitionsförderung ist, zukunftsfähige Krankenhausstrukturen in Baden-Württemberg zu schaffen und damit den Patienten eine optimale Gesundheitsversorgung auch für die Zukunft zu sichern.

Haben Sie ein Jubiläumsgeschenk im Gepäck? Wird das Land den weiteren Umbau/Sanierung der Klinik am Standort Buchen fördern?

Das Land hat auch in Buchen nicht gespart. Eine Förderung von 10,5 Millionen Euro für das Krankenhaus in Buchen ist ein deutliches Zeichen, dass dieser Standort für die Versorgung der Bevölkerung im Neckar-Odenwald-Kreis eine wichtige Rolle einnimmt. (Wd)