Wandelt Hoffenheim auf den Spuren Borussia Dortmunds?

Hoffenheim plant die Erweiterung des Trainingszentrums um einen "Footbonaut"

29.12.2012 UPDATE: 29.12.2012 18:08 Uhr 2 Minuten
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Hoffenheim plant die Erweiterung des Trainingszentrums um einen "Footbonaut"

 

 

"Was ist ein Footbonaut?" Die Gemeinderäte fragten in der letzten Sitzung des Jahres 2012 jetzt genau nach. Schließlich sollten sie das Einvernehmen zum Bauantrag zum Neubau einer Footbonaut-Halle erteilen. Der Bundesligist TSG 1899 Hoffenheim plant den Neubau auf dem Gelände des Dietmar-Hopp-Sportparks neben dem Schloss Seehälde.

Das Trainingsgelände des Bundesligisten setzte bereits seit dem Bezug im Januar 2010 neue Maßstäbe. "Beste Voraussetzungen, ein Trainingszentrum, wie ich es noch nie vorher gesehen habe", begründete der weit gereiste Ex-Nationaltorhüter Tim Wiese seinen Wechsel aus Bremen in den Kraichgau.

Der Dietmar-Hopp-Sportpark soll nun die modernste Trainingstechnik erhalten, die für den Fußball entwickelt wurde. Geboren wurde die Idee zum Footbonauten am 25. Mai 2005. Der Berliner Erfinder Christian Güttler saß vor dem Fernseher und sah sich das Champions League-Finale zwischen dem AC Mailand und dem FC Liverpool an. In der Pause kam ihm der Gedanke an die Ballmaschine. Es folgten Überlegungen und Planungen, am Ende wurde der Prototyp gebaut.

Bernhard Peters, Sportdirektor des Zweitligisten TSG 1899 Hoffenheim, hat den Prototyp des Footbonauten im Auftrag des Sportkompetenzgremiums beim DFB bereits im Jahr 2008 geprüft. Allerdings schlug er vor, den Footbonauten etwas "spielraumspezifischer" zu gestalten und die Spielfläche einem Strafraum in Originalgröße anzugleichen. Der Footbonaut wurde weiter entwickelt und ist nun für den Trainingseinsatz für Profis und Jugendspieler bereit.

Dafür will die TSG eigens auf dem Trainingsgelände in Zuzenhausen eine Halle bauen lassen. Acht speziell programmierte Maschinen sollen für eine schweißtreibende Ballzufuhr sorgen. 72 von Lichtleisten umfasste und 1,40 Meter große Felder umgeben den Platz in einem Gitterwerk.

Der Spieler muss das aufleuchtende Feld treffen. Beim Passieren der Lichtschranke ertönt ein Geräusch, und der nächste Ball wird aus einer der Wurfmaschinen befördert. Tempo und Schnitt der Bälle sind individuell regulierbar. Dem Spieler fordert das hohe Konzentration, Gedankenschnelligkeit und Zielgenauigkeit ab. Das Tempo der Ballmaschinen ist variierbar, auf bis zu 120 Stundenkilometer.

Pausenlose Wiederholungen sollen bewirken, dass der Spieler die Aktionen zunehmend wie im Schlaf absolviert und entsprechend auch im Wettkampf anbringt. Alle Trainingsleistungen werden per Computer erfasst. Schwachpunkte linker oder rechter Fuß, Drehung nach links oder rechts können analysiert und individuell trainiert werden.

Zuzenhausens Gemeinderäte beschäftigte dagegen die Außenwirkung der modernen Trainingshalle in das historische Umfeld neben dem Schlössl. Mit einer Länge von 42 Metern, einer Breite von 29 Metern hat die Halle eine Grundfläche von 1224 qm. Die 7,59 Meter hohe Halle, die in den Hang neben dem Schlössl gebaut wird, soll ein begrüntes Dach erhalten. Die Fassade ist in Natursteinoptik geplant. Baumpflanzungen sollen eine opti-sche Dominanz der Footbonauthalle verhindern.

Das Bauvorhaben hält die Vorgaben im Geltungsbereich des Bebauungsplans "Sondergebiet Trainingszentrum" ein. Gestaltung und Lage der Halle wurden im Vorfeld mit der Abteilung Denkmalschutz im Regierungspräsidium Karlsruhe abgestimmt.

Da konnten und wollten sich Zuzenhausens Gemeinderäte dem Projekt nicht quer legen und folgten einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung, das Einvernehmen der Gemeinde zu erteilen. "Wenn es dem Klassenerhalt in der Bundesliga dient, soll es an uns nicht liegen", fasste Gemeinderat Hans Lares die Stimmung im Plenum zusammen.

Ein High-Tech-Trainingsgerät Footbonaut ist weltweit bereits im Einsatz. Beim BVB Borussia Dortmund. Und der BVB wurde bekanntlich in den letzten Jahren zwei Mal in Folge Deutscher Fußball-Meister...

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