Neuer Hauptsponsor schon an der Angel?

Noch ist unklar, welches Logo ab der neuen Saison auf dem Hoffenheimer Trikot zu sehen sein wird    

19.06.2011 UPDATE: 19.06.2011 06:41 Uhr 1 Minute, 57 Sekunden
Neuer Hauptsponsor schon an der Angel?

Noch ist unklar, welches Logo ab der neuen Saison auf dem Hoffenheimer Trikot zu sehen sein wird

In der Haut von Hoffenheims Geschäftsführer Jochen Rotthaus möchte man im Moment wirklich nicht stecken. "Tourjours", wie er selbst sagt, ist er im Moment mit seinem Team "in Verhandlungen, Gesprächen, Präsentationen" unterwegs. Das Ziel: Endlich einen neuen Hauptsponsor für die neue Saison zu präsentieren.

Und dabei hatte die TSG mit Tipico eigentlich schon einen vielversprechenden Partner an der Hand. Das Problem dabei ist, dass Sportsponsoring von Wettanbietern in Deutschland rechtlich nicht klar geregelt ist. Rotthaus: "Tipico war natürlich ein möglicher Partner. Aber die unsichere Rechtslage hält uns davon ab. Wir wollen nicht in einem Trikot die Saison beginnen und dann per gerichtlicher Verfügung das Trikot nach zwei Spielen tauschen müssen."

Also gingen Rotthaus und seine Angestellten wieder auf die Suche, durchforsteten Datenbanken und nutzten ihre Kontakte. Inzwischen habe sich "eine Handvoll Interessenten" herauskristallisiert. "Aber es ist sicherlich nicht so, dass die Sponsoren uns die Tür einrennen. Das war ganz, ganz harte Akquise", so Rotthaus. Der Geschäftsführer der TSG spürt "die wirtschaftliche Verunsicherung, etwa an der Börse und die Angst vor Griechenland oder einer erneuten Wirtschaftskrise. Diese Gefahr ist noch nicht ganz vorbei und Unternehmen kürzen dann tendenziell eher im Sponsoring, als bei anderen Investitionen."

Kein Wunder, für das Engagement bei der TSG sei laut Rotthaus "innerhalb von drei Jahren ein zweistelliger Millionenbetrag" aufgerufen. "Das ist eine Position, bei der Unternehmen genau hinschauen. Wir haben natürlich auch viele Absagen bekommen, das ist eben so." Doch inzwischen ist Rotthaus so weit, dass er sagen kann: "Wir sind zuversichtlich, dass wir zum Saisonstart einen neuen Partner präsentieren können."

Etwas mehr als drei Millionen Euro sollen dann jährlich für das Logo auf der Brust der TSG fließen. Damit sei die TSG "wenigstens nicht Letzter" im Sponsoring Ranking. "Wir sind sicherlich noch nicht im oberen Mittelfeld", sagt Rotthaus über den ehemaligen Sponsor TV Digital, mit dem Rotthaus "für den ersten Vertrag in der Bundesliga überhaupt, sehr zufrieden" ist. "Jetzt wollen wir nochmal einen Schritt nach oben machen."

Beim Sponsoring wird klar, wie schwer es für viele Bundesligisten ist, einen Partner zu finden, der den eigenen Ansprüchen genügt. Egal ob Kaiserslautern, Mainz, Köln oder Hannover - viele Klubs müssen hart um ihre Hauptsponsoren kämpfen. Jüngstes Beispiel ist Bayer Leverkusen, die mit der Insolvenz ihres Sponsors TelDaFax schlagartig einen neuen Trikotsponsor finden müssen und im Moment noch ganz ohne Brustschmuck dastehen. Sie lagen bis zur Insolvenz des Energieunternehmens bei rund sechs Millionen Euro pro Jahr.  Zu einem Klub wie Bayer Leverkusen, Champions League Teilnehmer, Meisterschaftskandidat und mit Stars wie Michael Ballack bestückt, aufzuschließen, ist kein leichtes Unterfangen für 1899. Rotthaus stellt klar: "Und wir können uns natürlich auch nicht mit Schalke04 (Gazprom) oder Bayern (T-Mobile) vergleichen." Die TSG muss ihren eigenen Weg finden. Sportlich fällt es oft leichter, sich zügig in der Bundesliga zu etablieren. Im wirtschaftlichen Bereich ist dieser Prozess oft schwieriger. Nun ist es an Rotthaus, einen weiteren, wichtigen Baustein darin zu legen.

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