Zusätzliche A6-Notauffahrten

Damit die Retter auf der Autobahn nicht im Stau stehen

Feuerwehr und Rettungsdiensten soll Einsatz erleichtert werden - Wehren aus Wiesloch und Sinsheim parallel alarmiert

04.04.2018 UPDATE: 05.04.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Die A6-Baustelle. Foto: Kloé

Wiesloch/Sinsheim. (oé) Seit die Baustelle auf der Autobahn A6 zwischen Wiesloch und Sinsheim eingerichtet ist und der gesamte Verkehr nur noch auf der einen Hälfte der Autobahn verläuft, sind angesichts eines Verkehrsaufkommens von rund 100.000 Fahrzeugen täglich (davon 30 Prozent Lkw) Staus und Unfälle vorprogrammiert. Vor allem die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten stellt die Situation vor große Herausforderungen.

Wenn sich nach einem Unfall ein Stau bildet, gibt es für die Einsatzfahrzeuge oft "kein Durchkommen mehr", weiß Wieslochs Stadtbrandmeister Peter Hecker aus eigener Erfahrung. Aus diesem Grund werden die Feuerwehren aus Wiesloch und Sinsheim auch immer parallel alarmiert. Sie teilen sich die Zuständigkeit für den Autobahnabschnitt Wiesloch-Sinsheim, wobei Sinsheim die Fahrtrichtung Mannheim betreut, Wiesloch die Fahrtrichtung Heilbronn. Man hofft, dass bei der Doppelalarmierung wenigstens eine Feuerwehr zum Unfallort durchkommt.

Die provisorische Rampe ist nur für Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdiensten gedacht und soll ihnen die rasche Auffahrt auf die Autobahn ermöglichen. Foto: Kloé

Jetzt jedoch hat sich die Situation entscheidend verbessert. Denn die für den Autobahnausbau zuständige Projektgesellschaft "ViA6West" hat zwei Notzufahrten geschaffen, über die Einsatzfahrzeuge im Ernstfall auf die Autobahn auffahren können. Sie liegen etwa in der Mitte des Streckenabschnitts an der Autobahnbrücke zwischen Balzfeld und Tairnbach, wie Michael Endres vor Ort erläutert.

Der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit bei der ViA6West war selbst jahrzehntelang als Feuerwehrmann auf der A6 im Einsatz und kennt die örtliche Situation genau. Bisher gelangten die Retter nur über die Anschlussstellen in Sinsheim und Wiesloch/Rauenberg auf die Autobahn - mit der Gefahr, dann im Stau zu stecken. Dank der zusätzlichen Auffahrten können sie nun einen Teil der verstopften Autobahn umfahren und schneller und direkter zum Unfallort kommen.

"Eine Riesenerleichterung", wie auch Peter Hecker gegenüber der RNZ betont. Bei Bedarf wäre es seinen Worten zufolge nun sogar denkbar, den Unfallort aus der entgegengesetzten Richtung anzufahren. Allerdings ist dafür "grünes Licht" durch die Polizei unabdingbar. Nur mit entsprechender Freigabe der Polizei, dass der betreffende Autobahnabschnitt gesperrt ist und kein Auto mehr kommt, wäre eine Anfahrt entgegen der Fahrtrichtung möglich, betont der Stadtbrandmeister.

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Die neuen Notzufahrten sind Hecker zufolge Ergebnis einer gemeinsamen Besprechung von Baustellenbetreiber, Feuerwehren, Rettungsdiensten und Autobahnpolizei Walldorf. Und es ist Michael Endres zufolge nicht die einzige Maßnahme für mehr Sicherheit auf der Autobahn. Sein Unternehmen hat zudem im Baustellenbereich alle 100 Meter Tafeln aufgestellt (395 insgesamt), die auf 100 Meter genau den Punkt an der Strecke angeben.

In Fahrtrichtung Mannheim sind die Tafeln grün, in Richtung Heilbronn weiß. Bei einem Notruf können die Betroffenen so der Rettungsleitstelle dank der Zahlen auf der Tafel und deren Farbe ihren exakten Standort auf der Autobahn angeben und der Leitstellen-Disponent kann mithilfe seines Streckenplans die Rettungsfahrzeuge an den Unfallort dirigieren.

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