Wiesloch

Zwei Patienten aus PZN geflohen - Am Abend wiedergefunden (Update)

Patienten waren am Freitagmorgen geflüchtet – Gegen 18 Uhr meldete das PZN: Die Polizei hat die Flüchtigen wieder zurückgebracht

23.11.2018 UPDATE: 23.11.2018 10:43 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden
Die geschlossene Reha-Station des PZN in Wiesloch. ​Foto: Rößler

Wiesloch. (pol/van/rö) Ihre Flucht dauerte nicht lange: In den Morgenstunden war am Freitag bemerkt worden, dass zwei Patienten der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie des PZN in Wiesloch aus einer geschlossenen Rehabilitationsstation entflohen waren. Schon gegen 17.30 Uhr konnten sie in Mannheim von der Polizei widerstandslos festgenommen werden, wie ein Polizeisprecher auf RNZ-Anfrage am Abend mitteilte. Anschließend wurden die beiden Männer wieder in die Klinik gebracht.

Die beiden Männer im Alter von 31 und 23 Jahren waren aus der geschlossenen Rehabilitationsstation 05, die sich außerhalb des Sicherheitsbereichs befindet, entkommen. Hier seien laut der stellvertretenden Chefärztin Andrea Haarnagel Haustür und Fenster immer verschlossen. Die Männer hätten es trotzdem geschafft, "ein Fenster aufzuhebeln" und sich "durch einen circa 30 Zentimeter großen Spalt hindurchzuzwängen", sagte die Ärztin der RNZ. . Beide wurden als "von schmaler Statur" beschrieben. Die Flucht wurde in den frühen Morgenstunden bemerkt. Danach fehlte von den Flüchtigen jede Spur. Die Kriminalpolizei Heidelberg fahndete intensiv nach den beiden Männern.

Wie PZN und Polizei mitteilten, war der eine Patient wegen Eigentumsdelikten, der andere wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr im PZN aufgenommen worden. Die Delikte seien in beiden Fällen im Rahmen einer seelischen Erkrankung begangen worden, weshalb die Männer als vermindert schuldfähig beziehungsweise schuldunfähig galten. Laut PZN hatte sich die Erkrankung der Patienten unter der Behandlung gebessert, beide befanden sich auf einer Rehabilitationsstation und verfügten über Lockerungen wie "Ausgang auf dem Klinikgelände", so Andrea Haarnagel. Diese Lockerungen in angemessener Weise zu gewähren, gehöre zum "gesellschaftlichen Auftrag" an die Klinik, die Patienten zu rehabilitieren. Zum Motiv für die Flucht konnte die Ärztin bis zum Freitagabend noch keine Angaben machen und verwies ansonsten auf die ärztliche Schweigepflicht. Nach der Beurteilung der behandelnden Ärzte ging von den Patienten keine akute Gefährdung aus.

Die Polizei hatte zunächst Gelände und Umgebung des PZN ergebnislos abgesucht, anschließend übernahm die Kriminalpolizei die weitere Fahndung. Dazu gehört die Befragung von Familien und Freunden, um mögliche Hinwendungsorte der Flüchtigen in Erfahrung zu bringen. Hubschrauber und Fährtensuchhund kamen erst einmal nicht zum Einsatz, die wollte man laut Polizeisprecher Dennis Häfner "in der Hinterhand" behalten.

Am Abend gab es dann Entwarnung: Das PZN meldete, dass die beiden entwichenen Patienten der Forensischen Klinik von der Polizei aufgefunden und zurück ins PZN gebracht wurden. Die beiden waren im Rahmen der Fahndung gegen 17.30 Uhr widerstandslos in Mannheim festgenommen worden.

Update: 23. November 2018, 19.11 Uhr

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