Auf einer Teilfläche des im Vordergrund zu sehenden Besucherparkplatzes am Hasso-Plattner-Ring will die SAP ein neues Bürogebäude für rund 500 Mitarbeiter errichten. Foto: Rößler
Walldorf. (rö) In der jüngsten Sitzung des Walldorfer Gemeinderats erfolgte der nächste Verfahrensschritt im Bebauungsplanentwurf "Walzrute 2. Teiländerung". Das Gremium stimmte dem Entwurf einhellig zu und beschloss die Durchführung der Offenlage sowie die parallele Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Hintergrund ist der Wunsch der SAP, südlich des Verkehrskreisels am Hasso-Plattner-Ring auf einem Teil des bestehenden Parkplatzes ein viergeschossiges Bürogebäude zu errichten. Damit soll dem Bedarf der Firma an rund 500 zusätzlichen Arbeitsplätzen Rechnung getragen werden. Wie die SAP bereits im Juni auf RNZ-Nachfrage mitteilte, handelt es sich um Arbeitsplätze für Mitarbeiter, die bereits im Unternehmen beschäftigt sind.
Stadtbaumeister Andreas Tisch kündigte an, dass man die Planänderung wohl "in relativ absehbarer Zeit genehmigen" könne. "Einer zügigen Bebauung dürfte nichts im Wege stehen", meinte auch Uwe Lindner (CDU). Die geplante Modulbauweise zeige, "dass dringlicher Bedarf besteht". Manfred Zuber (SPD) lobte das Bauamt für die zügige Bearbeitung und meinte: "Ein Gebäude ist uns lieber als nicht benötigte Stellplätze." Hans Wölz (Grüne) hob hervor, dass die SAP mit dem Gebäude den Standort Walldorf weiter stärke. Er wies auch darauf hin, dass die artenschutzrechtliche Prüfung ergeben habe, dass in dieser Hinsicht keine Maßnahmen erforderlich sind. Für die FDP stimmte Dagmar Criegee dem Entwurf zu.
Genauso einig war sich der Gemeinderat bei der Zustimmung zu einer ablehnenden Stellungnahme des Doppelzentrums Wiesloch-Walldorf an die Adresse der Gemeinde Nußloch. Diese plant, den vorhandenen Einzelhandelsstandort im Bereich Walldorfer-/Bismarckstraße um drei zusätzliche Märkte zu erweitern. Das verstößt gegen das "Integrationsgebot" des Landesentwicklungsplans, wonach großflächige Einzelhandelsbetriebe "in städtebaulich integrierter Lage" anzusiedeln sind. Sowohl Wiesloch als auch Walldorf befürchten dadurch Auswirkungen auf die eigenen Einzelhandelsstandorte und haben deshalb bereits im Februar eine ablehnende Stellungnahme abgegeben, die nun erneuert wurde. "Eine spürbare Beeinträchtigung" für Walldorf sah Mathias Pütz (CDU), "eine große Gefahr für unseren Einzelhandel" Petra Wahl (SPD). Wilfried Weisbrod (Grüne) befürchtete, "dass Kunden aus Walldorf und Wiesloch abwandern", Dr. Günter Willinger (FDP) sagte, man müsse "die innerstädtischen Einzelhändler schützen".
Keine Bedenken hat die Stadt dagegen hinsichtlich einer geplanten Einrichtung einer Gemeinschaftsschule in Reilingen. Während sich die Gemeinde Oberhausen-Rheinhausen dagegen ausspricht, sieht man in Walldorf "keine spürbaren Auswirkungen" auf die Schullandschaft, wie der Erste Beigeordnete Otto Steinmann erläuterte. Derzeit besuchen 31 Schüler aus Reilingen die Walldorfer Realschule (mit insgesamt 875 Schülern) und 55 Schüler das Gymnasium (mit insgesamt 1020 Schülern).