Stadtentwicklungskonzept Wiesloch

Am Zusammengehörigkeitsgefühl hapert es

Ergebnisse der Bürgerbeteiligung präsentiert - "Aus dem Flickenteppich eine Einheit machen"

16.07.2018 UPDATE: 17.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 54 Sekunden

Beteiligung war beim Insek-Workshop im Wieslocher Rathaus gefragt, wo die weitere Vorgehensweise in puncto Integriertes Stadtentwicklungskonzept besprochen wurde. Foto: Pfeifer

Wiesloch. (hds) Das "Integrierte Stadtentwicklungskonzept" (Insek 2030+) biegt auf die Zielgerade ein, zumindest was die Bürgerbeteiligung betrifft. Bei der abschließenden Veranstaltung im Großen Ratssaal des Wieslocher Rathauses wurden beim Vernetzungsworkshop nochmals die Historie der bisherigen Treffen aufgezeigt, die Ergebnisse der Treffen und Aussprachen in der Kernstadt und den Stadtteilen präsentiert sowie die weitere Vorgehensweise besprochen.

OB Dirk Elkemann verwies in seiner Begrüßung auf die Zielsetzung des Abends. "Wir wollen aus einem Flickenteppich eine Einheit machen", forderte er ein. Es gehe darum, die jeweiligen Ergebnisse aus den verschiedenen Workshops zusammenzutragen, um so ein Gesamtbild zu erhalten, das für die weitere Vorgehensweise als Grundlage der Beratungen dienen solle.

Der weitere zeitliche Ablauf sieht eine Diskussion bei der im Oktober stattfindenden Klausurtagung des Gemeinderats und weitere Aussprachen in den darauf folgenden Sitzungen vor. Dabei wird es in erster Linie darum gehen, die Wünsche der Bürger auf Sinnhaftigkeit und finanzielle Umsetzung hin zu überprüfen.

Seit einigen Monaten läuft die Bürgerbeteiligung für Insek bereits. Nach dem Auftakt im Vorjahr stand eine große Infoveranstaltung auf dem Programm, eine Befragung wurde seitens des begleitenden Instituts Weeber und Partner aus Stuttgart durchgeführt, ehe es in die Stadtteile ging.

Die dort gewonnenen Erkenntnisse wurden jetzt aufgelistet und die rund 60 Teilnehmer konnten nochmals in die Diskussion eintreten. Hervorgehoben wurden die spezifischen Ansatzpunkte in den Stadtteilen, die von Philip Klein (Weeber und Partner) vorgestellt wurden.

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So spielte in Altwiesloch die Verkehrsproblematik eine entscheidende Rolle, in Frauenweiler beherrschte die Möglichkeit, weitere Baugebiete zu erschließen, die Workshop-Diskussion.

Eingeteilt in mehrere Arbeitsgruppen, wurden die Felder "Wohnen, Wohnumfeld, Umwelt", "Stadtentwicklung und Tourismus", Mobilität", "Bildung und Soziales" sowie "Gewerbe" erneut unter die Lupe genommen. Die Stadtentwickler von Weeber und Partner hatten dazu einige Aussagen vorbereitet, deren "Wahrheitsgehalt" von den Teilnehmern bewertet werden konnte.

Besonders in der Arbeitsgruppe "Wohnen und Wohnumfeld" wurde das derzeitige Stadtbild kritisch unter die Lupe genommen. So würde ein "echter" Stadtmittelpunkt fehlen, die Verdichtung im innerstädtischen Bereich müsse angepasst an die derzeitige Bebauung erfolgen und weitere Baugebiete - so beispielsweise in Schatthausen - seien wegen der nicht vorhandenen Infrastruktur kaum umsetzbar.

Die jeweiligen Meinungen und Anregungen, die sich auf alle Bereiche erstrecken, dienen nunmehr als Grundlage für das weitere Vorgehen seitens des Gemeinderats. "Wichtig ist für uns, aus den einzelnen Komponenten, die in der Kernstadt und den Stadtteilen thematisiert wurden, eine verknüpfende Einheit zu bilden", so Oberbürgermeister Dirk Elkemann. Denn das Stadtentwicklungskonzept könne und dürfe nicht in einzelne Segmente aufgegliedert werden.

Zu Beginn der Veranstaltung konnten die Besucher entscheiden, ob Wiesloch derzeit zusammenhält oder die Stadtteile doch eher für sich agieren. Das Ergebnis war deutlich: Am Zusammengehörigkeitsgefühl hapert es.

"Und genau dies gilt es, in dem laufenden Projekt zu verändern", so die klare Aussage der Verantwortlichen. Allerdings werde man alle vorgetragenen Wünsche und Vorschläge hinsichtlich der finanziellen Umsetzung prüfen müssen.

"Wiesloch ist ja bekanntlich in finanzieller Hinsicht nicht eben üppig ausgestattet", hatte Philip Klein in seiner Einführung betont. Dies dürfe aber nicht als Hinderungsgrund für kreative Anregungen betrachtet werden.

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