Projekt-ard Dielheim

"Eineinhalb Jahre unseres Umsatzes verloren"

"Projekt-ard"-Inhaber Armin Rausch leidet unter der Pandemie. Nun sucht er nach neuen Geschäften.

25.04.2021 UPDATE: 27.04.2021 06:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Armin Rausch, dem Inhaber der projekt-ard, ging in der Corona-Pandemie ein großer Teil seines Geschäfts verloren. Foto: Tröster

Von Harald Berlinghof

Dielheim. Zwischen Passau und der Mündung ins Schwarze Meer überspannen 42 Brücken die Donau, den nach der Wolga längsten Fluss Europas. Und noch einmal zahlreiche Querungsmöglichkeiten an Stauwehren. Armin Rausch, Geschäftsführer, Gründer und Inhaber der Dielheimer projekt-ard GmbH & CoKG kennt sich aus auf den großen, touristisch interessanten Flüssen Europas.

Broschüren, Kartenmaterial, Reisebegleiter in Buchform und andere Werbemittel für spezialisierte Reiseveranstalter gehören zum Angebot seiner noch jungen Firma, die 2007 von ihm gegründet wurde. Insbesondere der Kreuzfahrttourismus hat es ihm angetan. Und das, sowohl die Flusskreuzfahrten als auch der Hochsee-Kreuzfahrttourismus, waren bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie die stärkste Wachstumsbranche im Tourismussektor.

Doch von heute auf morgen war Schluss mit dem Wachstum. Tourismus findet seither, national wie auch international, kaum noch statt. Mallorca mag dabei gegenwärtig noch eine umstrittene Ausnahme sein.

Einst war sein Firmenlogo auf Rhein, Donau, Mosel oder bei Venedig- und Budapest-Touristen bekannt. Die Flusskreuzfahrtschiffe legten in Mannheim an und die Touristen wurden per Bus nach Heidelberg und in die Umgebung gebracht. Vorbei. Zumindest vorübergehend. Armin Rauschs Kunden, die Reiseveranstalter, stehen wegen des Virus vor dem Nichts.

Wir haben durch die Corona-Pandemie bisher mindestens eineinhalb Jahre unserer Umsätze verloren", betont er. Eines seiner Hauptgeschäfte, der neudeutsch als "Incoming Tourismus" bezeichnete Bereich ist praktisch auf null herunter gefahren. Reiselustige Australier, Amerikaner oder andere internationale Gäste, die Flusskreuzfahrten in Deutschland und Europa buchten, dürfen das nicht mehr. Grenzen wurden geschlossen, die Hürden für Einreisen extrem hoch gelegt. Rauch ging sein internationales Geschäft verloren, das er sich mühsam aufgebaut hatte. Corona Ausfallgeld, Überbrückungsgeld I und II, die Novemberhilfe oder der so genannte Unternehmerlohn in Baden-Württemberg mit 1180 Euro im Monat sind "besser als nichts", erkennt er die Bemühungen des deutschen Staates an. Trotzdem bleibt spürbarer Frust über den Zusammenbruch seines Geschäftsmodells. "Großkonzerne werden bevorzugt, der Mittelstand wird nicht gerecht behandelt. Aber sind wir nicht alle systemrelevant?", fragt der Unternehmer.

Rausch hat sich deshalb entschieden, etwas gegen den Schicksalsschlag "Corona" zu unternehmen. Er hat sich ein Gewerbe für Ausflugs- und Ferienzielreisen genehmigen lassen. Einen Kleinbus für bis zu acht Gästen hat er angeschafft und einen Personenbeförderungsschein erworben. Damit kann er jetzt regionale Kleingruppen bei Tagesausflügen und Ferienreisen betreuen und damit Umsätze generieren, nachdem seine Haupteinnahmequelle komplett weggefallen war.

Ort des Geschehens

Zusätzlich baut er sich gerade eine Dienstleistungssparte der "Bürohelfer-Rhein-Neckar" auf, mit der er Handwerks- und Kleinbetriebe beim Einkauf, beim Verkauf, beim Marketing und in der Büroorganisation unterstützen möchte.

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