Der Leimbach zwischen Wiesloch und Walldorf wird "wieder neu erlebbar"

Spatenstich für die Leimbachsanierung und den Landschaftspark am Bahnhof - 1,5 Millionen Euro werden investiert

10.03.2016 UPDATE: 11.03.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 9 Sekunden
Der Damm wird nach Osten hin zurückversetzt und die Böschungen gegenüber dem heutigen Zustand deutlich abgeflacht. Foto: Helmut Pfeifer

Wiesloch/Walldorf. (hds) Das Wetter spielte mit und Regierungspräsidentin Nicolette Kressl, eigens aus Karlsruhe angereist, freute sich auf einen "neuen Lebensraum für Tiere und Pflanzen" am Leimbach, der aufgrund der Ausbauaktivitäten auch für die Menschen "wieder neu erlebbar" werde. Gestern vollzogen Regierungspräsidium, Rhein-Neckar-Kreis sowie die Städte Wiesloch und Walldorf den ersten Spatenstich zu einem weiteren Bauabschnitt der Leimbachsanierung und des damit verbundenen Hochwasserschutzes.

Die Maßnahme - in unmittelbarer Nachbarschaft des Bahnhofs gelegen - wird in den Bau eines Landschaftsparks der Stadt Wiesloch integriert. Der jetzt begonnene Baubereich umfasst etwas mehr als 250 Meter, der Damm wird nach Osten hin zurückversetzt und die Böschungen gegenüber dem heutigen Zustand deutlich abgeflacht. Damit sollen die Auflagen für einen Schutz vor dem sogenannten hundertjährlichen Hochwasser erfüllt werden. "Das ist besonders wichtig, denn Hochwasser ist nicht vorhersehbar und in den zurückliegenden Jahren hat sich die Situation sogar noch verschärft", erläuterte Nicolette Kressl.

Wie die Regierungspräsidentin vor zahlreichen Gästen betonte, würden das Bachbett sowie die Ufer ökologisch aufgewertet. "Naturschutz und Naherholung werden berücksichtigt und kombiniert", freute sich Nicolette Kressl. Im Park selbst sollen Wege angelegt und Sitzgelegenheiten geschaffen werden. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten nach dem derzeitigen Planungsstand im Herbst dieses Jahres. Die Gesamtkosten sind mit 1,5 Millionen Euro veranschlagt und werden zum größten Teil vom Land Baden-Württemberg unter finanzieller Beteiligung von Wiesloch und Walldorf getragen.

Bereits seit den achtziger Jahren habe man sich mit dem Thema Leimbach-Sanierung beschäftigt, im Jahr 2000 wurde mit dem Rückhaltebecken in Nußloch der erste Teilabschnitt realisiert, weitere folgten, so auch jetzt der derzeitige Ausbau auf Wieslocher Gemarkung. Kressl hob die Bedeutung und den Stellenwert der Gesamtmaßnahme hervor. Das Land habe die Investitionen für den Hochwasserschutz in der jüngeren Vergangenheit mehr als verdoppelt. Das sei auch notwendig gewesen, denn der Leimbach habe beim Startschuss der Sanierungsmaßnahmen - in fünf Abschnitte unterteilt - die anfallenden Wassermengen nicht mehr aufnehmen können. In einer Studie wurde ein "schlechter Zustand" und eine damit verbundene Dammbruchgefahr, vor allem in den Ortslagen, festgestellt und zudem eine "Verarmung" von Flora und Fauna bemängelt. Ursprünglich war das gesamte Paket auf einen 50-jährlichen Hochwasserschutz ausgelegt worden, das dann vor einigen Jahren auf 100 Jahre aufgestockt wurde. Dies bedeutet: Man will auf alle Eventualitäten beim Hochwasser vorbereitet sein, die vielleicht alle 100 Jahre eintreten könnten.

Zuvor hatte Wieslochs OB Dirk Elkemann von einem dreifachen Gewinn im Zusammenhang mit dem nun gestarteten Bauabschnitt gesprochen. "Für die Bürger wird es mit dem Park eine neue Anlaufstelle geben und auch für die Tier- und Pflanzenwelt wird einiges in ökologischer Hinsicht getan", sagte er. Bereits 2005 habe man sich um die Neugestaltung Gedanken gemacht, einige Jahre später wurde seitens der Metropolregion ein Wettbewerb für die Parkgestaltung ausgeschrieben und 2014 das Planfeststellungsverfahren seitens des Rhein-Neckar-Kreises abgeschlossen. "Da wurde viel Arbeit investiert", bedankte sich der OB bei allen Beteiligten. "Ich selbst komme jetzt lediglich der angenehmen Pflicht des ersten Spatenstichs nach", fügte er scherzhaft hinzu.

Walldorfs Bürgermeisterin Christiane Staab sprach von einem "großen und schönen Projekt" und lobte vor allem den früheren Rathauschef in Wiesloch, Franz Schaidhammer, der immer wieder zielstrebig die Visionen eines Parks am Leimbach verfolgt habe. Auch sie begrüßte die Aufwertung im gesamten Bereich. Das wurde auch von Stefan Hildebrandt (Rhein-Neckar-Kreis) hervorgehoben. "Das hier ist gut investiertes Geld", ergänzte er und verwies darauf, dass beim Planfeststellungsverfahren durch den Kreis keinerlei Klagen seitens der unterschiedlichen Interessensgruppen vorgetragen worden seien.

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