Unbekannte reißen fleischfressende Pflanzen aus neuem Beet
Bad Rappenauer Stadtgärtner sind verärgert - Sie wurden erst vor einer Woche gepflanzt
Bad Rappenau. (zz) Enttäuschte Gesichter bei den Landschaftsgärtnern im Salinenpark: Ihr neu angelegtes Blumenbeet wurde mutwillig zerstört. Es war nicht nur irgend ein Blumenbeet, sondern ein sehr seltenes öffentliches Beet voller fleischfressender Pflanzen. Darunter zum einen die Venusfliegenfalle, zum anderen auch einige Schlauchpflanzen. Unbekannte hatten offenbar am vergangenen Wochenende die Pflanzen zertrampelt und aus der Erde gerissen. Übrig ließen sie ein zerstörtes Beet.
Vor circa einer Woche hatten die Gärtner das Blumenbeet mit fleischfressenden Pflanzen im Wert von 3400 Euro angelegt. Die Anregung dafür war ihnen bei einem Besuch im Schlosspark Ludwigsburg gekommen. Die Gärtner waren so beeindruckt, dass sie die Idee zügig in die Tat umsetzten. Erst musste ein Moorbeet mit saurem pH-Wert angelegt werden. Es folgte ein Wasserspeicher im Untergrund, um den Pflanzen die bestmöglichen Voraussetzungen bieten zu können. Abschließend wurden Holzstämme im Wald gesammelt und drumherum platziert. Die Rückmeldungen der Besucher waren positiv. Ihnen gefielen die neuen Pflanzen ebenfalls.
Doch offenbar schätzt nicht jeder die Arbeit der Stadtgärtner: Nur ein Wochenende später mussten erste Vandalismusschäden beseitigt werden. "Es ist immer wieder frustrierend, zu sehen, wie wenig manche Menschen unsere Arbeit respektieren", betonte Michael Hockenberger, einer der Stadtgärtner.
Nicht zum ersten Mal wurden im Park Beete beschädigt. Kurze Zeit später hatten die Gärtner die Pflanzen wieder zurück in das Beet gesetzt. "Sollte das noch öfter vorkommen, muss man sich um eine Lösung kümmern. Vielleicht eine Wildkamera oder ähnliches", meinte Hockenberger. Über die Täter gibt es bislang keine Informationen. Eine Anzeige sei nicht sehr hilfreich, da sich zur vermutlich späten Tatzeit selten Personen im Salinengarten aufhalten. Für die Kurgäste möchten die Gärtner stets eine schöne Parkanlage bieten. Sie wünschen sich ein bisschen mehr Respekt vor den Pflanzen und der investierten Arbeit, sodass auch künftig neue Projekte wie dieses umgesetzt werden können.