Hermino Katzenstein ist erneut Landtagskandidat der Grünen im Wahlkreis Sinsheim, zu seiner Stellvertreterin wurde Edith Wolber gewählt. Foto: Alex
Kraichgau. (nah) Der Landtagsabgeordnete Hermino Katzenstein ist als Grünen-Kandidat des Wahlkreises Sinsheim für die Landtagswahl im März 2021 nominiert worden. Die erneute Nominierung am Freitagabend in Bammental durch den Kreisverband Odenwald-Kraichgau empfindet er als Anerkennung seiner bisher geleisteten politischen Arbeit und als Vertrauensbeweis. Das brachte er in seinem Dank nach Verkündigung des Wahlergebnisses zum Ausdruck und gestand, dass für ihn mit der Wahl in den Landtag vor vier Jahren ein Traum in Erfüllung gegangen ist. Alle anwesenden 27 Mitglieder votierten in geheimer Wahl für ihn. Als seine Stellvertreterin wählte die Versammlung Edith Wolber aus Meckesheim mit 26 Stimmen bei einer Enthaltung.
In der von Petra Groesser vom Grünen-Kreisvorstand geleiteten Versammlung hatten die Kandidaten Gelegenheit, sich vorzustellen, ehe sie sich den Fragen der Mitglieder stellten. Katzenstein blickte auf die vergangene Legislaturperiode zurück und verwies auf Erfolge, die er als Vorsitzender des Arbeitskreises Verkehr, als Mitglied des Petitionsausschusses sowie als Sprecher für Fuß- und Radverkehr der Grünen-Landtagsfraktion erreicht hat. Er nannte unter anderem den BW-Tarif, die Regiobuslinien, das flächendeckende Netz von E-Ladesäulen und das Radnetz Baden-Württemberg.
Er sieht sich auch als Geburtshelfer für die noch einzurichtende B37-Radspur zwischen Neckargemünd und Heidelberg und unterstützte Bürgermeisterin Petra Müller-Vogel bei der Tempo 30-Zone für die Ortsdurchfahrt. Seinem Augenmerk gelte die weitere Verbesserung der Radwegeverbindungen zwischen den Gemeinden, außerdem möchte er Beschleunigungsmaßnahmen für die Elsenztalbahnlinie prüfen und die Krebsbachtalbahn reaktivieren.
Transparenz sei ihm wichtig, vor allem in der Lobbyarbeit. Deshalb möchte er wichtige Termine und Kontakte zugänglich machen. In der Verkehrs-, Energie- und Agrarwende liegen für ihn die Handlungsfelder der Zukunft, um die Klimakrise zu bewältigen. Den Bildungsbereich gelte es zu stärken, ebenso den Gesundheits- und Pflegebereich. Angehörige und Bewohner von Pflegeheimen hätten noch keine Stimme – das will er ändern. Als Fahrradflüsterer ist er in der Region unterwegs.
Edith Wolber ist seit 40 Jahren ehrenamtlich für grüne Politik aktiv, engagiert sich in der Flüchtlingshilfe, in kulturellen Initiativen und erforscht die Geschichte der Juden in Meckesheim und Umgebung. Frauen- und Familiengesundheit sind ihr ebenso wichtige Themen wie eine von kleinbäuerlicher Struktur geprägte Landwirtschaft und eine atomwaffenfreie Welt.
In der Fragerunde sprachen die Mitglieder viele Themen an, beispielsweise die Entwicklung der Windenergie in der Region, den Umbau der Landwirtschaft, eine Verbesserung der Einkommen für Pflegekräfte, grüne Wirtschaftspolitik und die Autoindustrie, die Radwegverbindung zwischen Gaiberg und Bammental sowie Ganztagsschulen und G9-Gymnasien mit dem Wissen um die Notwendigkeit, Jugendlichen mehr Raum zur Persönlichkeitsentwicklung zu geben.