Für den Hochwasserschutz rücken nun die Bagger an

Sinsheim. (cbe/pm) Drei Tote, mehrere Verletzte, Sachschaden in Höhe von 150 Millionen Euro. Das ist die Bilanz der Hochwasserereignisse aus den Jahren 1993 und 1994 im Einzugsbereich Elsenz-Schwarzbach. Auch große Teile Sinsheims standen unter Wasser. Und das lag vor allem am Ilvesbach, betont Oberbürgermeister Jörg Albrecht. Damit sich ein solches Szenario nicht wiederholt, soll nun ein weiterer Teil des Bachlaufs umgebaut werden, 4,5 Millionen Euro kostet die Hochwasserschutzmaßnahme. Rund drei Millionen Euro übernimmt das Land.

So richtig los gehen soll es mit den Hochwasserschutzmaßnahmen "Am Ilvesbach, Bauabschnitt 3+4" am Montag. Die Bauarbeiten beginnen an der Brücke beim Wohnmobilstellplatz und dem neuen Eingangsbereich des Freibades und reichen bis zur Bahnunterführung beim Reiterhof in Richtung Neulandstraße. Den Förderbescheid für das Bauprojekt hatte Landesumweltminister Franz Untersteller Ende April persönlich übergeben. Dass mit den Hauptarbeiten erst jetzt begonnen wird, liegt an Richtlinien des Naturschutzes: Dort lebende Tiere wie Biber und Eidechsen dürfen im Frühjahr und Sommer nicht gestört werden. Je nach Witterung sollen die Arbeiten Mitte bis Ende 2018 abgeschlossen sein.

Konkret geht es um einen naturnahen Ausbau des Ilvesbaches zur Schaffung von Wasserwechselbereichen und ökologischen Funktionsräumen, zudem soll ein Hochwasserleitdamm mit einem Pflegeweg entstehen. Auf einer Länge von 860 Metern wird der Ilvesbach aufgeweitet und verschwenkt. Dadurch kann dort bei Hochwasser oder einem Starkregenereignis künftig mehr als drei mal so viel Wasser abfließen. Zudem sollen sich in Zukunft auf weiten Flächen große Wassermengen ohne Schaden ausbreiten können.

Der Ausbau bedingt auch umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen an Wasser- und Abwasserleitungen, an Energieversorungs- und Telekommunikationsleitungen sowie Arbeiten an der Straßendecke. Deshalb muss der Schwimmbadweg zwischen der Einmündung "Am Ilvesbach" und der Bahnunterführung voll gesperrt werden. Ein Durchgangsverkehr zwischen Innenstadt und Neulandstraße ist somit nicht möglich. Die anliegenden Institutionen, Restaurants und Sportanlagen sind über eine ausgeschilderte Umleitung Wiesentalweg/Lilienthalstraße erreichbar. Fußgänger und Radfahrer werden ebenfalls über den Wiesentalweg entlang der Elsenz umgeleitet.