James-Rizzi-Werke in Neckarbischofsheim

Gute-Laune-Bilder auf der Boeing

Die quietschbunten Druckgrafiken von James Rizzi sind eine Herausforderung für den Galeristen

08.12.2017 UPDATE: 10.12.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Zwei Wochen lang war Dieter Trub damit beschäftigt, die Werke von James Rizzi sinnvoll zu arrangieren. Bereits vor der Vernissage verkaufte er vier Bilder. Fotos: Christiane Barth

Von Christiane Barth

Neckarbischofsheim. Es sind Bilder, die gute Laune machen: James Rizzi ist zwar ein Künstler, der polarisiert, in einem aber mögen sich die Kenner der Szene einig sein - seine Werke verbreiten alles andere als Trübsinn. Bereits zum zweiten Mal zieht der Pop-Art-Künstler, der 2011 unerwartet am zweiten Weihnachtsfeiertag im Alter von 61 Jahren verstarb, mit seinen farbenfrohen Druckgrafiken in das Atelier von Dieter Trub ein. Der Galerist hat sich damit erneut vor eine große Herausforderung gestellt.

"Es ist außerordentlich schwierig, die Bilder sinnvoll anzuordnen", so Dieter Trub, "bei Janosch war das viel einfacher". Die Bildergeschichten des Illustrators Janosch, der bei der letzten Ausstellung wahre Besuchermassen anzog, sprachen für sich, waren thematisch gut einzuordnen und untereinander zuzuordnen. Alles andere als die 3-D-Grafiken von Rizzi. Und doch scheinen Janosch und der Pop-Art-Künstler einiges gemeinsam zu haben: Für seine farbenfrohen Kompositionen wählte auch Letzterer zumeist Motive, die er aus der betont naiven Perspektive eines Kindes darstellt und die es dennoch nicht sind.

Die Kunst des US-amerikanischen Optimisten Rizzi, dessen unverwechselbare Werke es auch auf Cappuccino-Tassen, Puzzles, Briefmarken, Häuser, Autos, eine Boeing 757 und sogar Henry Maskes Boxermantel geschafft haben, bereiten dem Galeristen etwas Kopfzerbrechen und schlaflose Nächte. "Zwei Wochen lang habe ich gebraucht, um die Bilder sinnvoll aufzuhängen, normalerweise bin ich in zwei Tagen fertig." 180 quietschbunte Bilder wollen im Kunstraum arrangiert werden, darunter auch wertvolle Unikate, die erst nach dem Tod Rizzis entdeckt wurden.

Doch jetzt ist es vollbracht, die teils hochpreisig gehandelten Drucke haben ihren Platz bis unter die hohe Decke gefunden, die Vernissage steht vor der Tür, und andere Dinge sind vorzubereiten. Etwa die Eröffnungsrede.

Rizzi gilt als Erfinder der modernen 3D-Grafik und avancierte gar zur Pop-Art-Ikone. In Kunstkreisen wird stets sein Optimismus hervorgehoben sowie die urbane Lebensfreude seiner Heimatstadt New York, die sich in jedem seiner Bilder perfekt eingefangen wiederfindet.

Dass James Rizzi eine große Fangemeinde hat und zu den erfolgreichsten Künstlern unserer Zeit zählt, merkte Dieter Trub bereits im Vorfeld der Ausstellung. Schon vor der Eröffnung verkaufte er gleich vier Werke. Die Bilder werden auch als gute Geldanlage eingeschätzt. Ihr Wert ist kontinuierlich gestiegen. Sie werden gehandelt bis in den fünfstelligen Bereich.

Die Vernissage findet am heutigen Sonntag, 16 Uhr, mit der Heidelberger Kunsthistorikerin Yvonne Weber statt. Danach ist die Galerie dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet (außer am 24., 25. und 31. Dezember sowie am 1. Januar).

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