Noch jede Menge Arbeit vor dem Startschuss

Helmstadt-Bargen. Auf früherem MWH-Areal wird eine riesige Lagerhalle zur Paintball-Arena umgerüstet. Das Areal enthält sechs Spielfelder unterm Dach und im Freien.

06.04.2013 UPDATE: 06.04.2013 06:54 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden
Am 1. Juni soll der Spielbetrieb in der Paintball-Arena starten.
Von Günther Keller

Helmstadt-Bargen. Der Teppichboden weist schon Kampfspuren auf. Bisher hat der griffige Bodenbelag als Turffeld von Hockeyspielern gedient, künftig soll er dafür sorgen, dass Paintballer nicht wegrutschen oder wenigstens halbwegs weich fallen. Knapp 4000 Quadratmeter dieses Belags auszurollen und zu verkleben, ist eine Heidenarbeit. Das wissen Michael Vogel und seine Mannen seit dieser Woche. Sie rüsten ein früheres Kartonagenlager des Metallwerks Helmstadt zur Paintball-Arena um. Ab 1. Juni sollen hier die Farbkugeln fliegen.

Vogels Sohn Marius sowie Tobias Berger und Alexander Wagner packen kräftig mit an. Die drei gehören zu den "69er Wiesloch", der einzigen richtigen und sportlich ambitionierten Paintball-Mannschaft weit und breit. Man spielt in der Regionalliga West, der vierthöchsten Spielklasse, der 14 Teams aus Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen angehören. Bisher musste man nach Limburg, Solms oder Nidda und somit gut 150 Kilometer zum Training fahren. "Künftig sind wir in einer halben Stunde hier", freut sich Alexander Wagner, Vorsitzender der "69er", auf den kurzen Anfahrtsweg. Gut möglich, dass er hier bald auch auf Sportfreunde aus anderen Paintball-Clubs stößt. Denn die Helmstadter Arena ist die einzige ligataugliche und entsprechend lizenzierte Spielstätte im Ländle.

Michael Vogel, der seit 20 Jahren ein Schießportzentrum in Östringen betreibt, hat freilich nicht nur die Halbprofis unter den Paintballern als Zielgruppe im Visier. Bei 4000 Quadratmeter unter dem Dach und einem ungefähr gleich großen Außenbereich entstehen an der Flinsbacher Straße ein halbes Dutzend Spielfelder, auf denen sich Firmenbelegschaften, Stammtische, Vereine und Freizeitgruppen austoben können. Das Spielgerät - ein so genannter Marker, der pro Ladung rund 200 Gelatine-Kugeln mit Lebensmittelfarbe ausspucken kann - ist ebenso ausleihbar wie die Schutzkleidung. Diese braucht man vor allem fürs Gesicht, rauschen die Kugeln doch mit rund 200 Stundenkilometern an und können nicht nur für knallbunte Kleckse auf den Klamotten, sondern auch für blaue Flecken am Körper sorgen. Die Jagd auf die gegnerische Mannschaft erfordert "Treffsicherheit, Wendigkeit, Übersicht und nicht zuletzt Teamgeist", zählt Tobias Berger auf. Das weiß man offenbar auch bei deutschen Ordnungshütern zu schätzen: Zoll, Polizei und auch andere Behörden, die in Vogels Schießkino bereits ein- und ausgehen, haben jetzt auch Interesse an der Paintball-Arena - der Teambuilding wegen.

Einen Schub für den Trendsport versprechen sich die Wieslocher durch die neue Spielstätte. Bisher sind für den Ligabetrieb deutschlandweit 467 Teams für die Turnierserien gemeldet. Gerade im deutschen Südwesten gibt es aber noch einige Lücken, weil es den Akteuren an Einsatzmöglichkeiten mangelt. Helmstadt könnte da ein Angebot schließen.

Bürgermeister Wolfgang Jürriens ist wichtig, "dass sich auf dem MWH-Gelände etwas tut". Denn nach wie vor ist viel freier Platz auf dem insgesamt 42.000 Quadratmeter großen Areal am Ortsrand. Eine IT-Firma, der MWH-Werksverkauf und ein Maschinenbauer haben sich bislang eingemietet. Offenbar hält der Vermarkter, die Firma Zapf-Projekte, allerdings Kontakt zu weiteren Interessenten.

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