Jetzt wird andere Organisationsform gesucht

Eppingen/Stuttgart. Die Eppinger bemühen sich weiter um eine Fortsetzung ihres besonderen Notfalldienstmodells mit Notarzt

15.06.2012 UPDATE: 15.06.2012 16:57 Uhr 2 Minuten, 4 Sekunden
Auch wenn es über die Pfingstferien hinweg ruhig geworden ist um den bis Herbst auslaufenden Ärztlichen Notfalldienst Eppingens, wird das Thema auf politischer Ebene dennoch weiter verfolgt. Foto: Hüll
Von Felix Hüll

Eppingen/Stuttgart. Auch wenn es die Ferienzeit über ruhig geworden ist um das Thema Ärztlicher Notfalldienst: hinter den Kulissen hat sich doch etwas getan: am Montag holen sich Eppinger Sozialdemokraten in Begleitung des Oberbürgermeisters bei der Ex-Bundesgesundheitsministerin Tipps fürs weitere Vorgehen, die CDU arbeitet an Veranstaltungen zum Thema, deren nächste ebenfalls am Montag in Cleebronn stattfindet.

"Wir versuchen, den ärztlichen Notfalldienst für Eppingen in einer neuen Organisationsform doch weiter zu erhalten", berichtet Stadtsprecher Sönke Brenner. Oberbürgermeister Klaus Holaschke ist am Montag, 18. Juni, ab 18.15 Uhr bei einem Gespräch Eppinger Sozialdemokraten mit der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt sowie Bundestagsabgeordnetem Josip Juratovic dabei.

Schmidt ist Teilnehmerin der Podiumsinformationsveranstaltung "Unsere Gesundheit braucht Solidarität - Mit der Bürgerversicherung zu einer guten Gesundheitsversorgung für alle" am Montag, 18. Juni, von 19 bis 21.30 Uhr, im Konferenzraum G4010 der SLK-Kliniken Heilbronn GmbH (Am Gesundbrunnen 20 - 26 in Heilbronn).

Die Stadt verspreche sich von dem Gespräch am Rande der Veranstaltung Beratung, welche anderen Organisationsmöglichkeiten es gibt, nachdem die vom Gesetzgeber hier in ihrem Vorgehen frei gestellte Ärzteschaft entschieden hat, ab Oktober den Notfalldienst nach Sinsheim abzugeben.

"Die Abstimmung war nicht einstimmig, es waren einige Ärzte dabei, die wohl bereit wären, unter gewissen Umständen den Dienst in Eppingen weiter zu machen" erklärt Werner Förster, Vorsitzender des Eppinger SPD-Ortsvereins.

Heute, Freitag, treffen sich die Vorstände aller SPD-Ortsvereine im Stadtgebiet und werden u.a. über den aktuellen Sachstand zum Notfalldienst informiert. Für die SPD stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Kassenärztliche Vereinigung plant, die Notfalldienstpraxen zu schließen um landesweit für die Ärzte attraktivere Bedingungen zu schaffen. Förster: "Es ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass jemand mehr Freizeit will oder dass auch die Ärzte ordentlich bezahlt werden müssen." Aber über die Konditionen müsse man miteinander sprechen und gemeinsam nach Lösungen suchen; gerade dies habe aber bislang ja nicht stattgefunden.

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) verweist Pressereferentin Martina Tröscher auf die allgemeinen Ziele, die mit der Reform der ärztlichen Notfallversorgung in ganz Baden-Württemberg erreicht werden sollen.

Über die Details des Einzelfalls Eppingen konnte sie gestern bis Redaktionsschluss noch keine Stellungnahme abgeben, generell gelte jedoch, dass die KV das Problem lösen wolle, dass immer weniger Ärzte bereit sind, eine Praxis auf dem Land zu übernehmen.

Die Arbeits- und wirtschaftlichen Existenzbedingungen müssten sich hierzu verbessern. Das Bündeln von derzeit 400 Notfalldienstbezirken zu 100 bis 150 sei ein Schritt dazu, ebenso wie die Debatte im neuen Landesbeirat für Gesundheitsvorsorge über das Organisieren und Finanzieren möglicher Bringdienste für Patienten sowie über das "Modell Regiopraxis".

Bei der Kassenärztlichen Vereinigung in Stuttgart liegt inzwischen die Anfrage des gesundheitspolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Dr. Bernhard Lasotta, Eppingen betreffend, auf dem Tisch und die Frage nach einem Gespräch mit Kostenträgern, Ärztevertretern und Politikern sowie nach einer öffentlichen Informationsveranstaltung dazu. "Noch steht aber kein genauer Termin fest" heißt es in Lassottas Abgeordnetenbüro.Fest stehen dagegen der Infoabend am kommenden Montag allerdings in Cleebronn zum Thema "ärztliche Versorgung im ländlichen Raum" allgemein von Lasotta und der CDU-Landtagsabgeordneten Friedlinde Gurr-Hirsch (Montag 18. Juni, 19.30 Uhr bei den Weingärtnern Cleebronn-Güglingen in der Ranspacher Straße 1 in Cleebronn) sowie ein voraussichtlicher Termin zum gleichen Thema in Ilsfeld mit der parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz (CDU), am Dienstag, 17. Juli, ab 20 Uhr im Gasthaus Rössle (König-Wilhelmstraße 11 in Ilsfeld).

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