Die Zeit der langen Wege ist bald vorbei
Am Mittwoch erfolgte der Spatenstich zum 2. Bauabschnitt des Bauhofs in der Dührener Straße - Künftig fast alle Mitarbeiter vor Ort
Von Christian Beck
Sinsheim. "Wir freuen uns", erklärte gestern Schreiner Rolf Fuchs, der seit 33 Jahren beim Bauhof arbeitet. Und mit diesem "wir" meinte er alle seine Kollegen, über 100 sind es. Denn für die Bauhofmitarbeiter werden sich die Arbeitsbedingungen in den nächsten Jahren stark verbessern - dafür werden mehrere Gebäude komplett neu gebaut, andere werden saniert. Neben angenehmeren Arbeitsbedingungen sollen so auch die Wege kürzer werden, um Zeit einzusparen. Denn im neuen Bauhof in der Dührener Straße sollen künftig fast alle Mitarbeiter untergebracht sein - in der Vergangenheit waren sie an verschiedenen Orten über die ganze Stadt verteilt.
Dass der städtische Bauhof dringend umgebaut und modernisiert werden muss, daran besteht für OB Jörg Albrecht kein Zweifel: "Es wird Zeit", betont er beim Gang durch Hallen und Werkstätten. Ob Schreiner, Elektriker oder Kollegen aus der Instandhaltung - fast alle haben mit beengten Platzverhältnissen und veralteten Räumlichkeiten zu kämpfen. Der älteste Teil des Bauhofs entstand in den 60er-Jahren. "Ich erinnere mich noch gut, wie wir hier Mittagspause gemacht haben", erzählt Rolf Fuchs. Auf einem Tisch in der Mitte der Schreinerei, umgeben von Sägespänen und Werkzeug aller Art.
Dass dies seit 2015 der Vergangenheit angehört, liegt an dem Verwaltungsgebäude, in dem auch die Stadtwerke untergebracht sind. Der so genannte 1. Bauabschnitt bietet für die Bauhofmitarbeiter auch Sozialräume. Doch dabei handelt es sich nur um den ersten Streich von vieren: Der 2. Bauabschnitt, zu dem nach dem gestrigen Spatenstich heute die Bagger anrücken, soll bis Ende des Jahres fertiggestellt sein. Die Halle in Industriebauweise wird dann Arbeitsplatz und Lager für zahlreiche Handwerker des Bauhofs sein. Außerdem werden auf dem Gelände neue Schüttboxen für Sand oder Split gebaut.
Rund 1,6 Millionen Euro lässt sich die Stadt diesen Bauabschnitt kosten - nach Abschluss aller vier Bauabschnitte sollen es 5,6 Millionen Euro sein. Hinzu kommen noch Kosten für den Erwerb notwendiger Grundstücke. Laut OB Albrecht gut investiertes Geld: Schließlich sorgten die Mitarbeiter des Bauhofs dafür, dass alles am Laufen gehalten werde und das Stadtbild repräsentativ sei. Zudem sei der Standort ideal, weil von der Dührener Straße alle Bereiche Sinsheims und seiner Ortsteile gut und schnell erreicht werden könnten. Und in Zukunft soll dies noch besser gehen: Da die Ausfahrt zur Dührener Straße wegen roter Ampeln oft verstopft sei, bekommt der Bauhof noch eine zweite Ausfahrt zum Burghäldeweg. Von dort sei die Neulandstraße schnell zu erreichen.
Lange war in der Vergangenheit über Standort, Umbau und Kosten rund um den Bauhof diskutiert worden, auch im Gemeinderat. 2013 fasste das Gremium den Beschluss zur Konzentration an der Dührener Straße - ein Votum, für das Albrecht sehr dankbar ist. Denn mitunter habe sich der Bauhof über bis zu fünf Standorte in Sinsheim verteilt.
Voraussichtlich Mitte nächsten Jahres soll dann mit dem dritten Bauabschnitt begonnen werden: Dann wird eine Lager- und Fahrzeughalle abgerissen und in größeren Dimensionen neu gebaut. Der vierte Bauabschnitt betrifft schließlich die Instandhaltung: Diese Halle auf dem Gelände der Dührener Straße wird saniert werden. "Auf diese Weise haben wir fast alles zentralisiert", erläutert Albrecht. Lediglich die Gärtner werden dann weiterhin in der Robert-Mayer-Straße untergebracht sein.