Bilder wie diese dürfte es auch in den kommenden Monaten wieder geben: Nach Krippenanbau, Umgestaltung der Außengelände beim kommunalen Kindergarten Dorfmitte (unser Foto), in wenigen Tagen die Übergabe der Mensa, sind im Haushalt 2017 erneut 650 000 Euro für Kapazitätserweiterungen bei der Kinderbetreuung vorgesehen. Foto: März
Angelbachtal. (ram) Um die Finanzen der Gemeinde ist es auch im Jahr 2017 gut bestellt. Mit einem Volumen von 16,6 Millionen Euro brachte Bürgermeister Frank Werner den Entwurf des Finanzhaushaltsplans im Gemeinderat ein, gleichzeitig sprach er von einem Rekordtiefststand der Gemeindeverschuldung.
Zunächst blickte das Gemeindeoberhaupt allerdings zurück auf 2016, geprägt von höheren Steuerzuweisungen, Gewerbesteuereinnahmen von über 900.000 Euro und einer um 85 Einwohner gewachsenen Einwohnerzahl, die sich positiv auf den Finanzausgleich auswirkt. Zwar wurden dennoch Gelder aus der Rücklage entnommen, doch dienen diese Großteils zur Finanzierung der Erschließung für das Baugebiet "Wackeldorn III". Weiter wurde durch Sondertilgungen die Gemeindeverschuldung auf 303 Euro pro Kopf gesenkt.
Das Neubaugebiet am Eichtersheimer Ortsrand wird auch 2017 den Haushalt prägen, wie Werner erläuterte: "Wir gehen davon aus, dass alle Bauplätze im unteren Teil 2017 verkauft werden können." Mit 2,7 Millionen Euro an Einnahmen rechnet der Bürgermeister dabei, etwa eine Million wird für die restlichen Erschließungsarbeiten und Ausgleichszahlungen (Mehrzuteilung an Bauplätzen) zu bezahlen sein. Ein Teil der Erlöse soll auch wieder in die Rücklage der Gemeinde fließen. Das Volumen des Verwaltungshaushaltes wird dem Planentwurf zufolge um etwa eine halbe Million Euro auf 11,8 Millionen ansteigen. Mit einem Überschuss von 660.000 Euro werde derzeit kalkuliert, der als Zuführungsrate in den 4,8 Millionen schweren Vermögenshaushalt fließt.
Die Maßnahmenliste des Bürgermeisters ist lang. Zwar wird mit dem "Jugend- und Gemeinschaftshaus am Sonnenberg" (Jugendtreff und Schulmensa) in wenigen Tagen ein rund eine Million Euro schweres Projekt abgeschlossen, doch steht "das nächste Projekt in Sachen Familienfreundlichkeit auf dem Programm," wie Werner ausführte.
Hauptsächlich soll es um den Ausbau der Kleinkindbetreuung gehen. Doch Details waren dem Gemeindeoberhaupt auch auf Nachfrage nicht zu entlocken: "Wir lassen gerade die Kosten rechnen und die Möglichkeiten prüfen." Klar ist, die vor rund sechs Jahren eingeweihte Kinderkrippe mit ihren 20 Betreuungsplätzen ist ausgelastet, das Eintrittsalter sei in den letzten Jahren immer weiter gesunken, so der Bürgermeister im Gespräch mit unserer Zeitung. 650.000 Euro wolle er im Haushaltsplan vorsehen, etwas mehr als der Krippenanbau einst gekostet hatte. Enthalten in dieser Summe ist aber auch die Erneuerung der Lehrküche, die innerhalb der Sonnenbergschule genau an die Kindergartenräume "Am Sonnenberg" grenzt - und in einem Atemzug genannt - zumindest in den Überlegungen einen gewissen Zusammenhang erkennen lässt.
Ein weiter großer Posten in der Finanzplanung wird das laufende Landessanierungsprogramm sein. 100.000 Euro sollen für private Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden, auf kommunaler Seite sind Gehwegsanierungen, Straßensanierung in der Brunnen- und Friedhofstraße und damit verbunden auch der Tausch beziehungsweise die Sanierung der dortigen Wasserleitungen und Kanäle geplant.
Das Sanierungskonzept für das Wasserschloss Eichtersheim wird in die Planungen gehen, der Tausch von Teilen der Straßenbeleuchtung (Bundeszuschuss rund 75 Prozent) ist vorgesehen, für den "Erlebnispfad Röhrigwald" werden Mittel von 113.500 Euro (dazu kommt ein rund ebenso hoher Zuschuss aus dem Leader-Programm der EU) bereitgestellt. 200.000 Euro sind für den Erwerb von Gebäuden vorgesehen, um Flüchtlinge unterbringen zu können. Weitere Gelder sollen für den Austausch von Spielgeräten, das Sportflächenkonzept, welches im Frühjahr vorgestellt werden soll, geänderte Bestattungsformen und damit verbundene Baumaßnahmen auf den Friedhöfen und den Breitbandausbau eingeplant werden.
Für Diskussionsstoff wird sicherlich die Aufstellung von stationären Geschwindigkeitsmessgeräten innerhalb der Tempo-30-Zonen sorgen, für die ebenfalls Geld eingeplant ist. Doch Werner bezeichnete dies als fragliches Vorhaben: Noch sei keine Grundsatzentscheidung getroffen.
Ein klares Bekenntnis gab es dafür zum Kurs des Schuldenabbaus. Die Gemeindeverschuldung soll zum Jahresende nur noch 1,4 Millionen (280 Euro pro Kopf) betragen.