Rathaus-Neubau in Epfenbach

Beton runter, damit das Rathaus nicht einkracht?

Statik macht Probleme - Erst jetzt wurde entdeckt, dass auf den Deckenbalken eine dicke Betonschicht liegt - Erhebliche Mehrkosten

23.05.2017 UPDATE: 24.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 20 Sekunden

Beim Rathausanbau läuft alles nach Plan, beim Altbau macht die Statik Probleme. Beton auf Holzkonstruktion? Zu schwer, weil auch eine Fußbodenheizung geplant ist. Foto: Barth

Von Christiane Barth

Epfenbach. Das neue Rathaus wächst zusehends. Der Gemeinderat machte sich jetzt bereits an die Vergabe von Arbeiten wie Putz und Trockenbau. Allein der Altbau macht etwas Sorgen und wird bei den Gesamtinvestitionen der Rathaussanierung zu Mehrkosten führen. Denn aufgetaucht sind nun unvorhergesehene statische Probleme. Beim Neubau lauft alles nach Plan, beim Altbau hat jedoch jetzt der Prüfstatiker mahnend den Finger gehoben.

Denn beim Überprüfen der Deckenkonstruktion erlebten die Planer jetzt eine Überraschung: Das alte Holz kommt mit einem Betonaufbau daher: Eine etwa drei bis vier Zentimeter dicke Schicht Beton dient als Fußboden des oberen Rathausgeschosses. Zu schwer, wenn jetzt - in Zuge der Sanierung - noch eine Fußbodenheizung installiert werden soll, die wiederum mit einem Estrichbelag versehen wird. Um zu vermeiden, dass das rund 200 Jahre alte Rathaus "zusammenkracht" (so Bürgermeister Joachim Bösenecker), muss die alte Betonschicht runter, freilich ohne die darunter liegende Deckenkonstruktion aus Holz und die alten Balken, die eine tragende Funktion haben, zu beschädigen.

Wie teuer der Mehraufwand, der jetzt zum Abtragen des Betons erforderlich ist, wird, kann der Bürgermeister noch nicht beziffern. "Das wird jetzt erst berechnet. Wir mussten erst das letzte Ergebnis des Prüfstatikers abwarten". Bösenecker schätzt, dass der Beton, der jetzt ein echtes Problem darstellt, in den 60ern auf die vorhandenen Holzbalken gegossen wurde. Eine Bausünde, die die Gemeinde jetzt büßen muss - mit erheblichem Mehraufwand bei der Sanierung und unerwarteten zusätzlichen Kosten.

Der Neubau unterdessen liegt gut im Zeitplan und im Kostenrahmen. In diesen Tagen werden die Bautrupps erwartet, die die Dachabdichtung in Angriff nehmen und das Gerüst aufbauen. Auch die Fensterelemente für die Glasfassade sollen in Kürze einmontiert werden. Der Anschluss für die Wasser- und Abwasserversorgung ist bereits gelegt. Für den Bürgermeister eine Sorge weniger. Zwei Tage lang musste das "Kreisental" gesperrt werden.

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Den Auftrag für die Putz- und Stuckarbeiten am Neubau erhielt die Firma Schnabel aus Mosbach als billigster Bieter mit einer Angebotssumme von 49.808 Euro. Man bleibt damit rund 5000 unterhalb der Kostenschätzung.

Den Trockenbau wird die Firma Bender aus Sinsheim erledigen: Die Angebotssumme liegt bei 11.323 Euro - und unterbietet die Kostenschätzung um rund 2000 Euro.

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