Klima-Erlebniszentrum

Dietmar Hopp stiftet Sinsheim eine weitere Sensation

Bis 2019 soll gegenüber der Badewelt das Klima-Erlebniszentrum entstehen - Hopp Stiftung finanziert das 30-Millionen-Euro-Projekt

25.07.2017 UPDATE: 26.07.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 15 Sekunden

Neben dem Gebäude der AVR und gegenüber der Badewelt soll das Klima-Erlebniszentrum entstehen. Die Fassade soll mit Fotovoltaikelementen versehen sein. Foto: Klimastiftung für Bürger

Von Christian Beck

Sinsheim. Neben der Badewelt, dem Fußballstadion und dem Auto- und Technik-Museum wird Sinsheim bald über einen weiteren Besuchermagneten verfügen: Für rund 30 Millionen Euro soll gegenüber der Badewelt ein Klima-Erlebniszentrum entstehen, in dem sich Besucher anschaulich über die Folgen des Klimawandels informieren können. Finanziert wird das Projekt von der Dietmar Hopp-Stiftung, die Eröffnung ist für das Jahr 2019 vorgesehen.

"Die Leute reden vom Klimawandel, vor allem bei Starkregen", erklärt Alfred Erhard, Vorsitzender der eigens ins Leben gerufenen Klimastiftung für Bürger. Beim Klima-Erlebniszentrum solle aber ganz konkret gezeigt werden, woher der Wandel komme und was jeder tun könne, um die Folgen zu begrenzen.

Wie betrifft der Klimawandel das tägliche Leben? Und was kann jeder Einzelne tun, um dessen Folgen so gering wie möglich zu halten? Auf diese und viele weitere Fragen soll das Klima-Erlebniszentrum künftig Antworten geben. Und zwar spielerisch, ohne erhobenen Zeigefinger.

Konkret umfasst die Planung ein 2,6 Hektar großes Areal, das sich neben dem Gebäude der AVR und gegenüber der Badewelt befindet. Zwei Stockwerke sollen mit rund 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche vier Themenbereiche des Klimawandels abbilden: wissenschaftliche Grundlagen, Mobilität, Konsum und Lebensstil sowie Wohnen und Energie.

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Besucher sollen sich dort beispielsweise informieren können, wie die Stadt der Zukunft oder ihr Zuhause in einigen Jahrzehnten aussehen könnte. "Wir wollen die Information runterbrechen auf die lebensnahen Bedürfnisse der Besucher", erläutert Alfred Erhard, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger. Diese Stiftung, gegründet im September 2014, ist von der Dietmar Hopp-Stiftung ins Leben gerufen worden. Sie finanziert auch das Projekt.

"Wir möchten den Menschen aus der Region und darüber hinaus die Möglichkeit geben, die Themen Klima, Umwelt und Schutz der Ressourcen sowie Erneuerbare Energien zu erleben", erklärte Dietmar Hopp bei der Übergabe der Baugenehmigung. Laut Erhard hoffe man auf Besucher aus der ganzen Metropolregion und darüber hinaus. Es werde voraussichtlich einen "sehr moderaten und familienfreundlichen Eintrittspreis" geben. Zudem sei das Klima-Erlebniszentrum auch auf den Besuch von Schulklassen zugeschnitten.

Erhard legt Wert darauf, dass das Projekt für alle Generationen etwas bietet - innen wie im Außenbereich. Dort könnten sich Erwachsene beispielsweise informieren, welchen Bäume der Klimawandel entgegen komme, um dementsprechend ihren Garten zu planen.

Zudem legen die Planer großen Wert auf das spielerische Element: Kinder sollen vieles ausprobieren und so besser verstehen können – beispielsweise die Funktion eines Pumpspeicherkraftwerks, indem sie mit Muskelkraft Wasser von einem See in einen anderen befördern.

Die Idee für das Klima-Erlebniszentrum entstand im Jahr 2014. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um das weltweit erste Projekt dieser Art. "Wir haben in dieser Form noch nichts Vergleichbares gefunden", erklärt Erhard bescheiden. Was das mögliche Einzugsgebiet der Besucher anbelangt, gibt sich der Stiftungsvorstand weniger bescheiden: Aus der ganzen Metropolregion und darüber hinaus sollen die Interessenten strömen. Sinsheim habe sich jedoch als beste Möglichkeit herauskristallisiert, vor allem die Nähe zur Autobahn und das ebene Gelände seien wichtige Faktoren.

Darüber hinaus setzt das Klima-Erlebniszentrum auf starke Bilder - so soll sich im Gebäude unter anderem ein Kino befinden, das von einem schmelzenden Gletscher umgeben ist. Dieser soll visualisieren, was eine Klimaerwärmung von einem Grad Celsius bedeutet. Von außen bietet das Zentrum eine Mischung aus Grün- und Fotovoltaikfassade.

Damit dies bis zum Jahr 2019 möglich ist, sollen in diesem Herbst noch die Bagger anrollen. Am Montag wurde die Baugenehmigung unter Dach und Fach gebracht.

Dass Sinsheim nun neben der Badewelt, dem Stadion sowie dem Auto- und Technik-Museum eine weitere überregionale Attraktion bekommt, gefällt auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht: "Das Klima-Erlebniszentrum ist eine weitere Bereicherung für unsere Stadt."

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