TSG Hoffenheim

Abstiegskampf für Hoeneß kein Thema (Update)

1899-Coach spürt trotz nur 15 Bundesliga-Punkten Vertrauen der Bosse

07.01.2021 UPDATE: 07.01.2021 08:19 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden
Personalmangel
Hoffenheims Trainer Sebastian Hoeneß. Archivfoto: Torsten Silz/dpa

Von Achim Wittich

Zuzenhausen. Nach nicht mal einem halben Jahr als Trainer in der Fußball-Bundesliga bläst Sebastian Hoeneß (38) der Wind bereits kräftig entgegen. Mit der TSG Hoffenheim hat er in 14 Partien nur 15 Punkte auf die Habenseite gebracht und ist im DFB-Pokal in der 2. Runde gegen den Zweitligisten Greuther Fürth ausgeschieden. Da hilft es auch wenig, dass "Hoffe" die Gruppenphase der Europa League gegen Belgrad, Gent und Liberec als Tabellenerster abgeschlossen hat. Sollte Hoeneß mit seiner Mannschaft an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) ausgerechnet bei den Schalkern, die den Negativrekord von Tasmania Berlin aus der Saison 1965/66 einstellen können (31 sieglose Spiele), straucheln, ist sein Arbeitsplatz stark gefährdet.

Das aber wollte der Münchner, Sohn von Dieter Hoeneß und Neffe von Bayern-Patron Uli Hoeneß, bei der virtuellen Pressekonferenz in Zuzenhausen nicht zum Tagesthema machen. "Drück spüre ich überhaupt nicht", sagte Hoeneß am Donnerstag und beschrieb sein Verhältnis zu 1899-Sportdirektor Alexander Rosen und dem Mehrheitseigner so: "Ich bin mit Alex und Dietmar Hopp in ständigem Austausch. Wir arbeiten sehr vertrauensvoll zusammen." Es gebe, so Hoeneß, sehe keinen Grund, bei den Verantwortlichen nachzufragen, ob die Partie auf Schalke ein Endspiel für ihn persönlich sei.

Ob denn der Tasmania-Rekord innerhalb des Teams und auch für ihn von Relevanz sei? "Es ist für mich nachzuvollziehen, dass es medial und für die Fans ein Thema ist, aber für uns ist es total irrelevant", verneinte Hoeneß die Frage. Es gebe keinen Grund, dies in der Mannschaft zu thematisieren.

Thematisiert worden ist allerdings sehr intensiv die Tatsache, dass TSG-Torwart Oliver Baumann bereits 26. Mal den Ball aus dem eigenen Netz holen musste. Mehr Treffer haben nur der taumelnde Revierklub (39) und der FSV Mainz 05 (31) kassiert.

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"Wir haben zu viele Gegentore bekommen", stellte Hoeneß richtigerweise fest und konkretisierte das Hauptproblem: "Wir haben zu häufig das erste Tor mit der ersten Chance des Gegners bekommen." Um bei den Königsblauen nicht ihr blaues Wunder zu erleben, wurde deshalb zum Jahresbeginn fleißig am "Zweikampfverhalten" und der "Synchronität im Anlaufen" gearbeitet, wie es Hoeneß formulierte.

Zwar kehrt mit Stefan Posch nach seiner Sperre wieder eine Abwehrkraft zurück, ansonsten aber muss er weiter mit einem stark dezimierten Kader leben. "Wir sprechen weiter von einer Fußballmannschaft, die da fehlt", ist Hoeneß zuzugestehen, dass er bei seiner ersten Station im Oberhaus nicht nur mit besonders vielen Corona-Fällen zu kämpfen hatte, sondern dass die zahlreichen Verletzungen seine Arbeit erheblich erschwert haben.

Übersteht er die "herausfordernde Situation" (Hoeneß) auf Schalke schadlos, könnte sich die Diskussion um seine Person in Kürze erledigt haben. Anschließend empfängt 1899 den Aufsteiger aus Bielefeld, reist zur Hertha nach Berlin, hat den 1. FC Köln zu Gast und sollte gegen Kontrahenten dieses Kalibers punkten. Wenn nicht, greifen spätestens dann auch in Hoffenheim die Mechanismen im Profifußball, wie es gemeinhin heißt ...

Update: Donnerstag, 7. Januar 2021, 15.59 Uhr

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