Getötete Frau in Rheinau

Sammelaktion für "letzte Reise nach Hause"

Leichnam der bei einer Beziehungstat getöteten Gema R. soll nach Spanien überführt werden

19.08.2019 UPDATE: 20.08.2019 06:00 Uhr 1 Minute, 22 Sekunden
Im fünften Stock des Hauses wurde die junge Frau erstochen. Ihr Ex-Freund sprang aus der Wohnung und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. ​Foto: PR Video

Mannheim. (gol) Gema R. war ein lebensfroher Mensch. Vor drei Jahren kam sie aus Madrid nach Mannheim und arbeitete in einer spanischen Modeboutique auf den Planken. Vor einer Woche hatte die 22-Jährige sogar einen Studienplatz an der Universität Heidelberg in Aussicht.

Doch ihr 29-jähriger Ex-Freund Florian R. beendete am vergangenen Freitagabend das junge Leben auf brutale Weise. Die Beziehungstat erschüttert auch Tage nach der Tat noch Freunde und Bekannte am Arbeitsplatz des Opfers.

Im fünften Stock des Hauses wurde die junge Frau erstochen. Ihr Ex-Freund sprang aus der Wohnung und wurde dabei lebensgefährlich verletzt. ​Foto: PR Video

Deshalb hat die Mannheimer Filialleiterin der iberischen Modemarke jetzt zusammen mit ihren Arbeitskollegen mit folgenden Worten zwei Spendenaktionen gestartet: "Leider wurde unsere Gema viel zu früh aus unser aller Leben gerissen und das gerade dann, als es eigentlich richtig losgehen sollte. Durch eine unfassbar grausame Tat haben wir sie verloren. Auf so etwas ist niemand vorbereitet, egal, ob emotional oder finanziell, doch leider spielt Geld hier eine große und wichtige Rolle: Gemas Eltern leben in Spanien und möchten ihre Tochter natürlich bei sich begraben, doch leider fehlen hierfür die finanziellen Mittel."

Die Überführung eines Leichnams ist stets sehr kostspielig. Gesetzliche Krankenkassen oder Behörden zahlen im Regelfall keinen Cent dazu. Aus diesem Grund haben Freunde und Bekannte unter dem Titel "Gemas letzte Reise nach Hause" eine Sammelaktion über die Plattform www.gofundme.com ins Leben gerufen.

Mit den Spenden soll eine Überführung der sterblichen Überreste möglich gemacht werden. "Helft uns, der Familie den größten Wunsch zu erfüllen, den man in so einer tragischen Situation nur haben kann." Ihre Tochter "auf ihre letzte Reise nach Hause zu schicken, zu begraben und die Familie in diesen schweren Zeiten zu unterstützen, so gut es eben geht", steht in dem veröffentlichten Appell. Die benötigte Summe beläuft sich auf 15.000 Euro. Bis Sonntag war fast die Hälfte der benötigten Spenden über die Plattformen gofundme.com und moneypool.com zusammengekommen.

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Nach der tödlichen Messerattacke auf seine ehemalige Freundin war der mutmaßliche Täter aus dem fünften Stock des Wohnhauses gesprungen. Die genauen Hintergründe der Tat bleiben bislang ungeklärt. Der Rheinauer liegt weiterhin mit lebensgefährlichen Verletzungen im Koma. Die Obduktion des Opfers steht noch aus und soll erst Mitte der Woche neue Erkenntnisse bringen.