Gelsenkirchen/Zuzenhausen

Hoffenheim nach Sieg gegen Schalke auf Champions-League-Kurs

1899 Hoffenheim greift die Königsklassen-Plätze an. Das wäre ein schönes Abschiedsgeschenk vom scheidenden Coach Julian Nagelsmann.

22.04.2019 UPDATE: 22.04.2019 14:49 Uhr 1 Minute, 53 Sekunden
Hoffenheim feiert einen von fünf Treffern. Foto: dpa

Von Susan Dobias, dpa

Gelsenkirchen/Zuzenhausen. (dpa/lsw) Jetzt nimmt die TSG 1899 Hoffenheim sogar Kurs auf die Champions League - und einen großen Anteil daran hat Weltenbummler Ishak Belfodil. Mit zwei Toren und einer Vorlage war der Algerier beim 5:2 (2:0) am Samstagabend beim FC Schalke 04 der überragende Mann. "Anfangs hatte auch er Probleme, hat dann aber das Spiel in die richtige Richtung lenken können", lobte TSG-Coach Julian Nagelsmann. 

Mit dem 50. Auswärtssieg in der Geschichte der Fußball-Bundesliga hat Hoffenheim als Tabellensechster und 50 Punkten den Kontakt zu den Königsklassen-Plätzen hergestellt. "Damit liebäugle ich von Tag eins an. Irgendwann waren wir davon mal sehr weit weg. Aber wenn wir noch viermal gewinnen, glaube ich, dass wir den vierten Platz schaffen können", sagte Nagelsmann.

Belfodil in der 25. und 80. Minute, Andrej Kramaric (45.), Adam Szalai (65.) und Nadiem Amiri (73.) sorgten auf Schalke für die Tore. Daniel Caligiuri per Foulelfmeter (60.) und Guido Burgstaller (90.) trafen vor 58 958 Zuschauern für die Gastgeber.

Durch den fünften Sieg im sechsten ungeschlagenen Spiel in Serie setzten die Hoffenheimer die Konkurrenz aus Mönchengladbach und Frankfurt weiter unter Druck. Mitverantwortlich für den Lauf ist Belfodil, der elf seiner insgesamt 15 Tore in der Rückrunde erzielte. "Im Moment bin ich sehr glücklich. Wir alle erleben gerade eine schöne und erfolgreiche Phase. Ich wünsche mir sehr, dass wir bis zum Ende der Saison genau so weitermachen", sagte der algerische Nationalspieler.

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Lyon, Bologna, Mailand, Parma, Livorno, Abu Dhabi, Lüttich, Bremen und nun Heidelberg. Im beschaulichen Städtchen am Neckar hat Belfodil sein Glück und zu neuer Stärke gefunden. "Das ist die ruhigste Stadt, in der ich bisher gelebt habe. Sie ist perfekt für die Familie", erklärte der in der algerischen Mittelmeerstadt Mostaganem geborene und in einem Vorort von Paris aufgewachsene 27-Jährige. Anfangs habe er ein bisschen gebraucht, sich auf Nagelsmanns Spielweise einzustellen. Aber jetzt klappe es immer besser. "Die Tore geben mir Selbstvertrauen."

Das zeigt er wöchentlich auf dem Rasen. In seinem Sog schwangen sich auch Kerem Demirbay und Amiri, der nach seinem Treffer Nagelsmann in die Arme sprang, zu starken Leistungen auf. "Eine Stammplatzgarantie gibt es dafür aber nicht", erklärte der Coach lachend. "Aber so etwas freut einen als Trainer."

Noch vier Spiele steht Nagelsmann an der Seitenlinie, bevor er nach Leipzig weiterzieht. Seinem Nachfolger will der 31-Jährige die internationale Teilnahme ermöglichen. "Wenn wir am Ende unter die ersten Sechs kommen, dann sollten wir als TSG Hoffenheim mehr als zufrieden sein. Mit drei Siegen könnte die Europa League drin sein", sagte Nagelsmann. 

Ob es sogar die Champions League wird? Das hänge auch von den Gegnern ab, die um uns herumschwirren, sagte Nagelsmann. Er ärgerte sich ein wenig, dass die Leistung seines Teams nicht die gleiche Aufmerksamkeit wie die der Rivalen erhält. "Ich lese immer von Teams um uns herum, die eine Weltklassesaison spielen. Und wir spielen nur eine, wenn wir Platz vier sind", erklärte er und fügte mit einem verschmitzten Lächeln hinzu: "Ich weiß, dass vieles auf mein Gesabbel und meine Ambitionen zurückzuführen ist."

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