1899 Hoffenheim

Zweimal Tiefschlaf im Schneetreiben von Hannover

Nagelsmann-Elf verliert mit 0:2 - Trotz Dominanz kaum Tormöglichkeiten - Wetter machte Probleme

10.12.2017 UPDATE: 10.12.2017 17:31 Uhr 1 Minute, 49 Sekunden

Hannover. (dpa-lsw) Hannover 96 sorgt weiter für Furore. Der Aufsteiger gewann am Sonntag gegen 1899 Hoffenheim mit 2:0 (0:0) und vermasselte dem Gast den Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die heimstarken Hannoveraner feierten dank der Treffer von Niclas Füllkrug (59.) und Martin Harnik (85.) und liegen in der Fußball-Bundesliga nur einen Punkt hinter den sechstplatzierten Hoffenheimern.

"Wir sind sehr glücklich, dass wir drei Punkte eingefahren haben", sagte Hannovers Sportdirektor Horst Heldt bei Sky. "Das ist ganz wichtig für uns." Hoffenheims Serge Gnabry ärgerte sich über die Gegentore. "Wir haben zweimal geschlafen und wurden dafür bestraft", sagte er.

Sein Trainer Julian Nagelsmann brachte elf neue Spieler im Vergleich zum Donnerstags-Spiel gegen Ludogorez Rasgrad. Geprägt war die Partie aber weniger durch die von Nagelsmann international geschonten Stammspieler, sondern durch das Wetter. Das dichte Schneetreiben erschwerte beiden Teams das Fußballspielen. Das dichte Schneetreiben erschwerte beiden Teams das Fußballspielen. "Das ändert natürlich vieles. Vor allem die Sicht und wie der Ball rollt", sagte Gnabry. Eine Ausrede für die Niederlage suchte er aber nicht: "Beide Teams mussten damit zurechtkommen." Nach einer halben Stunde kamen Helfer erstmals auf den Platz, um die Linien freizuschieben.

Nach flottem Beginn nahm die Qualität der Partie schnell ab. Vor allem flache Pässe kamen nur selten an. Mit viel Einsatz versuchten beide Teams ins Spiel zu kommen. Doch das war offensichtlich nur in Ausnahmefällen möglich.

Die Defensivreihen beider Mannschaften standen meistens sicher. Die Offensivbemühungen endeten meist frühzeitig, die Torhüter hatten wenig zu tun. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Für die meiste Aufregung sorgte bei 1899 ein Abseitstor von Nadiem Amiri (27.).

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Die Hoffenheimer hatten deutlich mehr Ballbesitz. Doch die Dominanz der Gäste zwischen den Strafräumen sorgte trotzdem nicht für Möglichkeiten. Die Angreifer Serge Gnabry und Mark Uth erhielten zu wenige Anspiele und konnten sich nicht durchsetzen.

Hannover setzte eher auf kontrollierte Defensive mit flottem Umschaltspiel. Besonders der schnelle Ihlas Bebou wurde von den Mitspielern gesucht. Doch die Konter der Gastgeber endeten meistens schon, bevor es zu einem Abschlussversuch kam.    

Nach der Pause, während der wieder Schnee geschippt wurde, sah es zunächst ähnlich aus - ehe Füllkrug traf. Der lange Innenverteidiger Salif Sané legte den Ball per Kopf ab, und der 96-Mittelstürmer drückte den Ball aus kurzer Distanz am chancenlosen TSG-Keeper Oliver Baumann vorbei ins Tor. Hoffenheim wirkte geschockt und fand nicht wieder richtig ins Spiel. Hannover war dynamischer und agierte mutiger.          

Stimmung kam in Hannover kaum auf. Weniger wegen des Wetters und des Spiels, sondern weil der harte Kern der 96-Anhänger erneut auf Anfeuerungen verzichtete. "Der Stimmungsboykott der Ultras, den es in Hannover gibt, ist total blöd für uns. Er vergrößert die Distanz zwischen Mannschaft und Fans", sagte Harnik im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Der Offensivspieler sorgte kurz nach seiner Einwechslung per Kopf für die Entscheidung. Der Protest gegen Clubchef Martin Kind und dessen Plan, die Anteilsmehrheit bei 96 zu übernehmen, äußerte sich außerdem wieder in Plakaten.

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