1899 Hoffenheim in der Europa League

Die Nagelsmänner sind in Braga zum Gewinnen verdammt

Nach dem Aus in der Champions-League-Qualifikation droht Hoffenheim auch das Ende in der Europa League. Bei Sporting Braga muss sich die TSG für das verkorkste Hinspiel revanchieren

22.11.2017 UPDATE: 22.11.2017 11:56 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Hoffenheims Trainer Julian Nagelsman. Foto: dpa

Rheinmünster/Braga. (dpa) Für das Estádio Municipal in Braga mit dem imposanten Felsmassiv direkt hinterm Tor werden die Profis von 1899 Hoffenheim kaum ein Auge haben. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann ist beim vorletzten Europa-League-Gruppenspiel bei Portugals Tabellenviertem Sporting Braga zum Siegen verdammt. "Wir haben - noch einmal und dazu stehen wir - das klare Ziel, die Gruppenphase zu überstehen", sagte Sportchef Alexander Rosen vor der Partie an diesem Donnerstag (21.05 Uhr/Sky und Sport1). Dazu seien zwei Siege erforderlich. Umso bitterer ist für die TSG der kurzfristige Ausfall von Nationalstürmer Sandro Wagner.

Wie seine Teamkollegen Eugen Polanski und Robin Hack hat sich der 29-Jährige einen Magen-Darm-Infekt eingefangen und stieg am Mittwoch nicht mit dem Team in den Flieger Richtung Süden. Dennoch glaubt der Fußball-Bundesligist an seine Chance. "Wir sind unter Zugzwang, wir müssen unbedingt gewinnen", betonte Angreifer Mark Uth kurz vor dem Abflug vom Baden-Airport.

Die Hoffenheimer wären bei einer Niederlage ausgeschieden und auch bei einem Unentschieden, wenn der bulgarische Tabellenführer Ludogorez Rasgrad gegen Istanbul Basaksehir nicht verliert, da sie den schlechteren direkten Vergleich mit Braga haben. Die Partie in Sinsheim gegen den Europa-League-Finalisten von 2011 war äußerst unglücklich mit 1:2 verloren gegangen.

"Ich hoffe, dass wir wie im Hinspiel 20 Großchancen rausspielen - mit dem Unterschied, dass wir nach einer Führung ein zweites oder drittes nachlegen", sagte Nagelsmann. "Ich glaube, dass wir in der Lage sind, dort zu gewinnen."

Für die TSG wäre es der erste Auswärtssieg überhaupt auf internationaler Bühne, nachdem die Mannschaft zuletzt in Istanbul in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zum 1:1 kassiert hatte. "Uns erwartet dieses besondere Stadion, das sicher vielen bekannt ist: Das mit der außergewöhnlichen Architektur in den Berg rein", sagte Rosen. Mit nur vier Punkten reisen die Kraichgauer ins "Estádio da Pedreira" (Steinbruch-Stadion).

Im Hinspiel hätten die "Nagelsmänner" eine Lehrstunde erhalten darüber, was es heißt, auf einen "abgezockten Gegner" zu treffen, sagte Rosen. Ein Endspiel? "Nö!", antwortete der 38-jährige Manager.

Hoffenheim baut darauf, trotz des Ausfalls des vom FC Bayern umworbenen Wagner wieder mehr personelle Alternativen zu haben. "Wir haben jetzt wieder mehr Konkurrenzkampf im Training", sagte Torhüter Oliver Baumann. Unter anderem ist Serge Gnabry nach wochenlanger Verletzungspause zurück und gab sein Comeback beim 1:1 gegen Eintracht Frankfurt. Es sei ein hohes Gut, wenn man einen - im Eins zu Eins so starken und schnellen - Spieler habe wie Gnabry, sagte Nagelsmann, betonte aber: "Er hat erst zwei Wochen trainiert und ist noch lange nicht bei 100 Prozent. Wenn er das ist, wird er wieder einige Tore schießen oder vorbereiten."

Umso mehr wird es in Braga auf den zuletzt auch gegen Frankfurt wieder erfolgreichen Angreifer Uth ankommen. In der Europa League hat er zwar bisher noch nicht getroffen, die Marschroute für das schwierige Auswärtsspiel ist ihm aber bewusst: "Man muss von Anfang an ein Feuerwerk abbrennen."

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