Bank und Polizeirevier mussten vor rund zwei Wochen evakuiert werden. Foto: Friedrich
Leimen. (aham) Eine kuriose Wende hat der Stink-Anschlag auf die Leimener Volksbank-Filiale genommen. Der Fall ist aufgeklärt, wie Polizeisprecher Markus Winter auf RNZ-Nachfrage berichtet. Aber mit diesem Ergebnis hatte keiner gerechnet:
Vor rund zwei Wochen musste die Volksbank in der Schwetzinger Straße evakuiert werden, da jemand Buttersäure im Kundenbereich des Finanzinstituts ausgebracht hatte. Die gemeinsame Lüftungsanlage hatte den bestialischen Gestank bis in die Räume des benachbarten Polizeireviers transportiert, sodass auch die Beamten nach draußen gingen, um wieder atmen zu können.
Die Polizei sprach von einem "Anschlag auf die Bank" und ermittelte wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, da Buttersäure durchaus gesundheitsschädigende Wirkungen haben kann. Der Leiter des Reviers machte die Angelegenheit zur Chefsache und kann nun vermelden: Der Fall ist aufgeklärt. "Und es war definitiv kein Anschlag", so Polizeisprecher Winter.
Denn Buttersäure wird auch zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt; ihr fürchterlicher Gestank vertreibt nämlich nicht nur Menschen, sondern auch Maulwürfe und Wühlmäuse. Eine Mitarbeiterin der Bank hatte eben diese Tiere ungewollt im Garten und sich laut Winter eine Ampulle mit Buttersäure besorgt.
"Sie hatte die Ampulle in ihrer Handtasche und darin ist sie - aus was für Gründen auch immer - bei der Arbeit kaputt gegangen", berichtet Winter. Und so kam der Gestank in die Bank. Und warum fand dann die Feuerwehr Scherben der Ampulle im Kundenbereich? "Die Frau wollte sie entsorgen", so der Polizeisprecher. Unterwegs müssen ihr welche heruntergefallen sein.
Die Geschichte der Bankmitarbeiterin hält die Polizei für glaubhaft und so kommt Winter zu dem Schluss: "Die Welt ist in Leimen also nach wie vor in Ordnung und in der Bank scheint das Betriebsklima zu stimmen." Wobei selbst der Polizeisprecher sich das Grinsen nicht verkneifen kann angesichts der kuriosen Wende in diesem Fall.
Für die Mitarbeiterin hat sich die Sache aber trotzdem noch nicht in Luft ausgelöst: "Das Ergebnis haben wir an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet", so Winter. Denn wenn ein Ermittlungsverfahren eingeleitet sei, könne man dieses nicht einfach stoppen. "Es bleibt abzuwarten, was jetzt passiert", sagt Winter und verweist auf die Staatsanwaltschaft.