Neckargemünd

Wer will ein Boot oder Auto der Feuerwehr ersteigern?

Die Startgebote liegen bei 2750, 3000 und 4500 Euro - Bei den Fahrzeugen muss man aber Liebhaber und vor allem Bastler sein

28.01.2018 UPDATE: 29.01.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 41 Sekunden

Wartet noch auf einen neuen Besitzer: das 34 Jahre alte Kleineinsatzfahrzeug. Foto: privat

Neckargemünd. (cm) Jeder Junge träumt wohl davon, einmal ein Feuerwehrauto zu fahren. Wer dies als "großer Junge" immer noch tut, der hat nun die Gelegenheit, sich diesen Traum zu erfüllen. Die Stadt Neckargemünd macht’s möglich. Noch bis Montag, 5. Februar, läuft die Versteigerung von drei "Sonderfahrzeugen" der Feuerwehr - unter den Hammer kommen zwei Wagen und ein Boot. Wer am meisten bietet, erhält den Zuschlag. Doch sofort auf die Straße kann es mit den Wagen nicht gehen, denn sie sind teils stark reparaturbedürftig.

"Es haben sich schon einige Interessenten gemeldet", verrät Stadtsprecherin Petra Polte und lässt durchblicken: Das Interesse an den beiden Wagen ist höher als jenes am Boot. "Sie werden wegen ihres Alters abgegeben und sind für Bastler und Sammler von historischen Wagen interessant", sagt Polte. Die Fahrzeuge und das Boot sind schon länger nicht mehr im Einsatz und wurden bereits ersetzt. Die Stadt wolle nun mit ihnen noch Einnahmen generieren, so die Sprecherin. Diese Fahrzeuge werden angeboten:

> Das Mannschaftstransportfahrzeug, das früher bei der Waldhilsbacher Feuerwehr im Einsatz war, ist knapp 29 Jahre alt und hat fast 70.000 Kilometer auf dem Buckel. Der Volkswagen des Typs "LT 28" ist seit Oktober des Jahres 2016 wegen "diverser Durchrostungen und Ölundichtigkeiten" stillgelegt. Das Mindestgebot für den Benziner mit Kennzeichen "HD-DH 112" liegt bei 2750 Euro.

> Das Kleineinsatzfahrzeug ist noch einmal fünf Jahre älter und war bis zum vergangenen August bei der Neckargemünder Wehr im Dienst. Der Daimler-Benz "210" mit Kennzeichen "HD-EL 112" hat knapp 60.000 Kilometer auf dem Tacho und schluckt Benzin. Das Fahrzeug weist laut TÜV-Bericht erhebliche Mängel auf: Das Getriebe ist undicht und verliert Öl, das Abgasrohr hat ein Leck, der Bremskraftregler sitzt fest und mehrere Teile sowie eine Tür sind "korrosionsgeschwächt". Das Fahrzeug hat einen eingebauten Stromerzeuger und Auffahrrampen. Es war häufig bei Einsätzen in unwegsamem Gelände im Einsatz. Das Mindestgebot hier: 3000 Euro.

> Das Mehrzweckboot "Neckarflamme" des Herstellers "Hühnke" hat das Baujahr 1981 und besteht aus Kunststoff, der durch Glasfaser verstärkt ist. Der Mercury-Motor verfügt über 80 PS. Das Boot hat "diverse Gebrauchsspuren" und wird ohne Suchscheinwerfer verkauft. Zum Transport gibt es den Anhänger des Herstellers "Harbeck". Das Boot war bei regionalem Hochwasser im Einsatz. Die Stadt will hierfür mindestens 4500 Euro.

Die Stadt übernimmt keinerlei Gewährleistung und nimmt Gebote für jedes Fahrzeug einzeln bis 5. Februar um 12 Uhr per E-Mail an ordnung@neckar gemuend.de entgegen. Diese müssen anschließend schriftlich bestätigt werden.

Die Stadt hat schon einmal zwei ausrangierte Feuerwehrfahrzeuge versteigert. Diese landeten über Firmen in Nigeria und Südamerika, wo sie weiter genutzt wurden. Wer auch immer die Fahrzeuge nun ersteigert, muss wissen: Das Fahren mit Martinshorn ist verboten. "Die feuerwehrspezifischen Anlagen wurden unbrauchbar gemacht", so Polte.

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