Musik ohne Grenzen und Noten

Ethno Germany machte in Wiesenbach Station

Künstler des Ensembles kommen aus der ganzen Welt und kannten sich zuvor nicht

20.08.2018 UPDATE: 21.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 31 Sekunden

Nach sechs gemeinsamen Tagen harmonierten die jungen Musiker bereits perfekt. Foto: A. Dorn

Wiesenbach. (agdo) Der Aberglaube besagt: Ist die Generalprobe schlecht, wird die Premiere umso besser. In der Realität kann aber durchaus auch beides funktionieren. Dass nämlich auf eine tolle Generalprobe eine fantastische Premiere folgt. Gerade mal sechs Tage kannten sich die Musiker, die an der Veranstaltung "Ethno Germany" teilnahmen. Davon war bei der öffentlichen Generalprobe im Wiesenbacher Antoniushof allerdings nichts zu merken. Das Ensemble musizierte professionell und wirkte absolut aufeinander abgestimmt. Es ging auf eine musikalische Weltreise.

Ethno Germany ist ein Musikcamp für Musiker aus der ganzen Welt. Einmal im Jahr treffen sich die Musiker auf der Burg Lichtenberg in der Nähe der Stadt Kusel und musizieren miteinander - ohne sich vorher zu kennen. Die Veranstaltung wird von der Kulturorganisation "Jeunesses Musicales Deutschland" durchgeführt, einem Ableger der während des Zweiten Weltkriegs gegründeten "Jeunesses Musicales International". Die Organisation diente damals wie heute der Völkerverständigung. "Unser Ensemble ist einmalig und wird danach nie wieder in dieser Konstellation zusammen spielen", sagte Kathryn Döhner, die im Leitungsteam ist und mit musizierte. Die Generalprobe fand in Wiesenbach und die Premiere tags drauf beim Creole Sommer in Ludwigshafen statt.

Die Musiker stammten aus Algerien, Australien, Argentinien, Armenien, Belgien sowie Frankreich, Brasilien, Kambodscha, Kroatien, Estland, Indien, Iran, Irland, Spanien, Schweden, Syrien, Türkei, Uganda und natürlich aus Deutschland. In den sechs Tagen stellten sie gemeinsam ein Konzert auf die Beine - und zwar ohne Noten. "Wir musizieren nach Gehör", so Kathryn Döhner. Das spannende: Jedes Land hat seine eigenen Instrumente sowie Spielweisen und Rhythmen. Und das bekam das Publikum im Antoniushof hautnah mit, dessen Vorstand der Wiesenbacher Konzeptkünstler Samuel Fleiner ist.

Fast jedes Land zeigte, was es musikalisch zu bieten hat. Die musikalische Weltreise startete in der Türkei mit orientalischen Klängen, führte über Kambodscha mit dem Instrument Hackbrett weiter nach Schottland. Eigentlich war kein Musiker aus Schottland dabei, aber die aus Australien kommenden Musiker spielten flotte und fröhliche schottische Stücke. Und steppten sogar. Die Zuhörer waren begeistert, es gab viel Applaus.

Die Stimmung lockerte sich im Laufe des Abends auf. Saß das Publikum anfangs noch etwas ruhig auf den Stühlen, steckte der Rhythmus die Leute schließlich an. Sie wippten den Takt mit und klatschten begeistert. Die Reise ging mit ein wenig mysteriösen Klängen nach Schweden, die Musiker hatten eine sogenannten Nyckelharpa mitgebracht, ein Streichinstrument mit Tasten. Von Schweden ging es dann in den Iran, zu hören bekam man ein schön klingendes iranisches Lied.

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