Keine Durchfahrt in Leimen

Seit Montag gibt es Poller vor der Turmschule

Keine Ausnahmen - Verkehrschaos blieb aus - Schüler fühlen sich sicherer

09.10.2017 UPDATE: 10.10.2017 06:00 Uhr 2 Minuten, 3 Sekunden

Thomas Weber (l.) und Horst Haarmann fuhren gestern erstmals die Poller hoch. Foto: A. Dorn

Von Agnieszka Dorn

Leimen. Glück hatten diejenigen, die ihre Kinder noch vor 7.30 Uhr mit dem Auto zur Schule brachten, denn da konnten sie noch gemütlich vor das Gebäude fahren. Wer danach in die Turmgasse hineinlenken wollte, hatte Pech. Denn pünktlich um 7.30 Uhr wurden die neuen Poller in Betrieb genommen. Eine Durchfahrt war dann erst einmal nicht mehr möglich. Diese Erfahrung mussten einige Eltern machen, die schon den Blinker gesetzt hatten und eigentlich in die Straße einbiegen wollten.

Montagfrüh fuhren zum ersten Mal die Hausmeister der Schule, Horst Haarmann und Thomas Weber, die Poller mit einem Dreikantschlüssel hoch. Insgesamt sind es acht Poller, drei stehen am Eingang der Schule in der Turmgasse/Ecke Rathausstraße und zwei am Ende der Schule bei der Georgi-Tiefgarage. Weitere drei Poller verhindern die Einfahrt von der Hessengasse in die Turmgasse. Die Schule ist damit "umzäunt" - und zwar an Schultagen, jeweils montags bis freitags von 7.30 bis 8.45 Uhr und von 12.15 bis 13.30 Uhr. Also zu Schulbeginn und zu Schulschluss. In der restlichen Zeit bleiben die Poller am Boden und die Straßen befahrbar.

"Wir sind unheimlich froh, dass es endlich soweit ist und die Poller zum Einsatz kommen", sagte Angela Münch, die Rektorin der Turmschule. Sie stand gestern vor dem Unterricht vor der Schule und schaute sich die Situation an. Dabei fiel ihr auf, wie entspannt die Kinder die Straße entlanggingen. Die Verkehrssituation sei vor der Schule katastrophal gewesen, viele Eltern hätten die Kinder direkt zum Eingang gefahren und seien dann weitergefahren, sagte Angela Münch. Die Straße nutzen auch viele Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Schule kommen. Somit war das Ganze nicht ungefährlich.

Die Kinder finden die Poller übrigens klasse. Warum? "Weil wir nun sicher in die Schule kommen", meinte etwa die siebenjährige Eliana. Auch die sechsjährige Sophia findet es gut, jetzt fühle sie sich viel wohler, sagte sie. Die meisten Eltern sehen es genauso wie die Kleinen. Der Platz direkt vor der Schule gehöre eigentlich den Kindern, also sollte er auch sicher sein, sagte Elianas Mutter. Ein Vater, der seine Tochter zu Fuß in die Schule brachte, befand, es sei Zeit geworden, vor der Schule für mehr Sicherheit zu sorgen. Er fand es "traurig", dass einige Eltern den Parkplatz oberhalb der Schule bisher nicht genutzt hätten, denn so hätte man die gefährliche Verkehrssituation vermeiden können. Statt Poller zu installieren hätte man das Geld in eine Schulhofsanierung investieren können.

Das große Verkehrschaos blieb jedenfalls aus. Dennoch gab es einige Eltern, die mit ihren Fahrzeugen vor den 90 Zentimeter hohen Pollern standen und große Augen machten. Eine Mutter regte sich im Vorbeifahren auf und rief aus dem Fenster: "Das ist unglaublich". Eigentlich sollte am ersten Tag der Ordnungsdienst der Stadt Leimen nach dem Verkehr vor der Schule schauen, doch er war nicht da. Apropos: Eine Autofahrerin aus dem Stuttgarter Raum hatte Pech, denn sie hatte ihr Fahrzeug an der Turmschule abgestellt. Und als sie wieder herausfahren wollte, ging es nicht, die Poller waren oben. "Ausnahmen machen wir nicht, denn dann will jeder die Ausnahme sein", sagte Hausmeister Horst Haarmann.

Wer also sein Fahrzeug zu den oben genannten Zeiten dort stehen hat, kommt erst wieder nach den Stoßzeiten der Schule heraus. Schilder, die entlang der Turmstraße aufgestellt sind, informieren darüber.

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