Elisabeth-Ding-Kindergarten Leimen

"Wir brauchen Fachkräfte"

Stephan Harbarth besuchte den Kindergarten – Wünsche an den Bundestagsabgeordneten

12.08.2018 UPDATE: 13.08.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 33 Sekunden

Beim Rundgang durch den Kindergarten (v.l.): Wolfgang Krauth vom evangelischen Kirchengemeinderat, Leiterin Claudia Neininger-Röth, der Bundestagsabgeordnete Stephan Harbarth, Nathalie Müller und Leimens Oberbürgermeister Hans D. Reinwald. Foto: A. Dorn

Leimen. (agdo) Überall ist vom Fachkräftemangel die Rede, so auch im Elisabeth-Ding-Kindergarten in Leimen. "Wir brauchen Fachkräfte", sagte Kindergartenleiterin Claudia Neininger-Röth zum CDU-Bundestagsabgeordneten Stephan Harbarth, der wegen dieses Themas der Kindertagesstätte einen Besuch abstattete. Auch Oberbürgermeister Hans D. Reinwald sowie etliche Stadträte, darunter Hans Appel, Wolfgang Stern und Wolfgang Krauth, waren vor Ort. Der Kindergartenbetrieb obliegt der evangelischen Kirchengemeinde, ist aber in kommunalen Räumen untergebracht.

Rund 145 Kinder im Alter zwischen einem und sechs Jahren toben in der Kindertagesstätte, betreut werden sie von 25 Fachkräften. Der Kindergarten hat rund 35 Mitarbeiter. Aufgeteilt sind die Kleinen in sieben Gruppen sowie zwei Krippengruppen.

Weil die Betreuungszeiten sich in den letzten Jahren zunehmend verlängert haben - derzeit ist der Kindergarten von 7 bis 16.30 Uhr geöffnet - und sich in Zukunft laut OB Reinwald höchstwahrscheinlich noch weiter verlängern werden, braucht der Kindergarten Fachkräfte. Zudem brauchen einige Kinder eine besondere Betreuung, drei von ihnen erleben zu Hause laut Claudia Neininger-Röth häusliche Gewalt. "Wir wissen auch, welche Kinder das sind", meinte die Kindergartenleiterin. Weiterhin toben im Kindergarten Kinder aus jeweils zwei Flüchtlings- sowie Regenbogenfamilien, es ist also alles bunt gemischt.

Eine ausgebildete Krankenschwester, die innerhalb weniger Wochen einen Lehrgang zur Erzieherin mache, sei keine Fachkraft, betonte Neininger-Röth. Ein gelernter Maurer werde durch einen Lehrgang auch nicht zur Fachkraft im elektronischen oder elektrischen Bereich, bemerkte die Kindergartenleiterin. Mit anderen Worten ausgedrückt: Die Kindertagesstätte braucht Erzieherinnen beziehungsweise Erzieher, die es von der Pike auf gelernt haben. Und dazu brauche man finanzielle Unterstützung.

Nach einem Rundgang durch die Kindertagesstätte kamen dann verschiedene Themen sprichwörtlich auf dem Tisch. Die Leimener Kindertagesstätte fordert von der Bundesregierung finanzielle Unterstützung, um mehr Fachkräfte einstellen zu können. Stephan Harbarth tat sich damit allerdings schwer. Er machte deutlich, dass die Bundesregierung den Ländern für Kindereinrichtungen oder Schulen eine Summe im zweistelligen Millionenbereich zur Verfügung gestellt habe. Das heiße im Umkehrschluss aber auch: In dieser Legislaturperiode ist kein Geld mehr da.

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Weiterhin kamen auch die Öffnungszeiten der Kindertagesstätte zur Sprache. Aufgrund dessen, dass beide Eltern arbeiten oder es sogar müssen, wird man auf kurz oder lang nicht darum kommen, diese weiterhin zu erweitern. So wie bei der Feuerwehr wird es aber wohl nicht kommen. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr werde der Kindergarten nicht offen haben, erklärte Rathauschef Reinwald. Das wäre auch zu viel des Guten.

Übrigens: Der Elisabeth-Ding-Kindergarten bietet einen Berufsbildungslehrgang zum staatlich anerkannten Hauswirtschafter an. Der Start dafür soll im Oktober erfolgen.

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