Schönau spart bei Leerrohren 20.000 Euro
Heinrich-Ludwig Runz, CDU, fühlte sich als Gemeinderat von der EnBW über den Tisch gezogen
Schönau. (fi) Im September wurde das Thema auf Antrag der SPD-Fraktion noch vertagt und in den Ausschuss zurückverwiesen, jetzt beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung einstimmig die Mitverlegung von Leerrohren für Glasfaserkabel. Damit hat die Stadt 20 000 Euro gespart. Robert Weber von den Sozialdemokraten hatte damals den hohen Preis kritisiert, den die "Netze BW" (EnBW) für die Mitverlegung von Leerrohren in der Greiner Straße gefordert hatte. 51 496 Euro sollten 24 Hausanschlüsse mit der Leerrohranbindung kosten. "Zu hoch", fand auch der "Zweckverband Fibernet" des Rhein-Neckar-Kreises dieses Angebot.
Erfahrungen zur Preisgestaltung lagen letztes Jahr noch kaum vor, sodass sich die Verantwortlichen noch einmal zusammensetzten. Das neue Angebot von Mitte April lag bei 31 141 Euro bei einer Streckenlänge von 357 Metern. "Die nun vorliegende Offerte kann durchaus als das Ergebnis langer, intensiver Gespräche auf allen Ebenen gewürdigt werden", betonte Bürgermeister Marcus Zeitler.
Im Hintergrund hatten zwischen der Bundesnetzagentur als Regulierungsbehörde und den Experten der "Netze BW" in der Zwischenzeit umfangreiche Diskussionen stattgefunden. Zudem wurden Grabenprofile und Grabenanteile definiert. Die EnBW zeigte sich bei diesem ersten Fall einer gemeinsamen Zusammenarbeit bei der Verlegung von Glasfaserleerrohren in einer Kommune erfreut, dass es zu einer für alle Seiten vertretbaren Lösung gekommen war.
Friedbert Steigleder (SPD) stellte fest, dass die Unternehmen "auf hohem Niveau pokern" und dass die Gemeinderäte kritisch das Geschehen beäugen sollen. Heinrich-Ludwig Runz (CDU) fühlte sich als Gemeinderat von der EnBW über den Tisch gezogen: "Das ist keine seriöse Vorgehensweise", stellte er fest.