So schlimm wie im Eingangsbereich sah es in der gesamten Tennishalle nach dem Wasserrohrbruch aus. Foto: privat
Leimen-St. Ilgen. (teu) In der Tennishalle im Erlengrund muss der Ball derzeit flach gehalten werden: Nach einem Wasserschaden infolge eines Wasserrohrbruches ist die Halle bis auf unbestimmte Zeit nicht mehr bespielbar. Die genaue Schadenshöhe kann noch nicht beziffert werden; sie wird aber aller Voraussicht nach im fünfstelligen Bereich liegen.
Am vergangenen Wochenende war in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine städtische Trinkwasser-Hauptversorgungsleitung geplatzt, die als sogenannte Sackleitung wenige Meter vor dem Halleneingang endet. Dort war das aus den 60er-Jahren stammende Asbest-Zement-Rohr mit einem Durchmesser von 25 Zentimetern aus noch ungeklärter Ursache geborsten. Nahezu 150 000 Liter Wasser strömten aus und bahnten sich ihren Weg durch die Eingänge bis in die Tennishalle. Die 2400 Quadratmeter große Vier-Feld-Teppichbodenhalle lief bis zu einer Höhe von drei bis vier Zentimetern mit Wasser voll. Die Freiwillige Feuerwehr Leimen, Abteilung St. Ilgen, war mit rund 15 Mann vor Ort, um die Halle auszupumpen.
Wie der technische Betriebsleiter der Stadt Leimen, Ingo Krahl, gestern gegenüber der RNZ mitteilte, war der Bereitschaftsdienst des Leimener Wasserwerkes am Sonntag gegen 0.30 Uhr informiert worden. Als dieser an der Tennishalle im Erlengrund eintraf, war die Feuerwehr schon im Einsatz. Offenbar waren es Jugendliche gewesen, die den Wasserschaden auf ihrem Heimweg bemerkt und geistesgegenwärtig die Floriansjünger alarmiert hatten.
Martina Stadler, die Geschäftsführerin der St. Ilgener Tennishalle, hatte das Sportgebäude am Samstagabend wie üblich um 20 Uhr abgeschlossen - als sie am nächsten Morgen zurückkam, war die Halle bereits ausgepumpt. Noch immer steht die 43-Jährige unter dem gewaltigen Eindruck des kapitalen Wasserschadens: "Das ist wirklich fatal für uns und trifft uns sehr hart, so mitten in der Saison."
Der Hallenbetrieb habe schließlich erst vor wenigen Wochen begonnen. Und in diesem Jahr wird er im Erlengrund wohl auch nicht mehr aufgenommen werden können, da ist sich Martina Stadler sicher.
Im Laufe der Woche haben sich nun Sachverständige und Gutachter in der Tennishalle die Klinke in die Hand gegeben. Am gestrigen Freitag wurden dort die ersten Trockengeräte eingeschaltet und der Strom wieder angestellt. Laut Martina Stadler ist das Ausmaß des Schadens noch nicht geklärt: "Wir wissen nicht: Muss der Boden komplett erneuert werden? Oder ist gar Wasser unter die Fliesen gesickert?"
Auch wann genau die Halle wieder bespielbar sein wird, stehe momentan in den Sternen. Sicherlich dauere es noch einige Tage, bis man diesbezüglich mehr wisse, sagte die Geschäftsführerin.
Die defekte Versorgungsleitung ist zur Zeit außer Betrieb. Betriebsleiter Ingo Krahl erklärte, das vorhandene schadhafte Rohr werde im "Inliner-Verfahren" durch eine Kunststoffleitung ersetzt. Die Arbeiten sollen am Montag auf einer Leitungslänge von 90 Metern beginnen.