Von Rainer Laux
Nußloch. Ob zu Fuß oder hoch auf dem Narrenwagen - Hunderte von Mitwirkenden verstanden es, am Dienstag ab 14.11 Uhr für ein mehrstündiges Defilee des Frohsinns durch Nußlochs Straßen zu sorgen. Tausende wurden von dem bunten Spektakel des Fastnachtsumzuges angelockt und säumten den Zugweg.
Helau, Ahoi und viele andere Kampfrufe der Narren waren dabei zu hören. In der Hildastraße ging es los, wo die Zuschauer meist in einzelnen Gruppen der Dinge harrten, die da auf sie zurollten. Da hatte auch schon mal jemand für Glühwein und Musik gesorgt, um die Wartezeit zu verkürzen. Massenhaft standen die Zuschauer dann schon in der Massengasse und auch in der Hauptstraße am Straßenrand. Der Höhepunkt wurde zweifellos am Lindenplatz zelebriert, wo alles dicht gedrängt zur Moderation der KCN-Aktiven Wolfgang Gieser und Christian Barth die eintreffenden Gruppen feierte.
Die Zuschauer hatten einen Vorteil: Sie waren warm eingepackt, mit Mützen, Handschuhen und dicken Jacken, während die Zugteilnehmer ihren Kostümen vertrauen mussten. Wobei es Trommler und Tänzer ein wenig besser hatten: Sie genossen die durch die Bewegung erzeugte Wärme.
Sage und schreibe 28 Zugnummern erfreuten die Schaulustigen, die sich selbst häufig mit schrillen Perücken, Hüten und Schminke als gut gelaunte Mitglieder der Narrengilde zu erkennen gaben. Auch Engelchen und Teufelchen gab es. Und einem stand das Wort Teufel sogar im wahrsten Sinne des Wortes ins Gesicht geschrieben, genauer: auf der Stirn. Ob er Wort gehalten hat, ist unbekannt.
Im Teufelskostüm waren auch die "Jedermänner", die mit Hardrock von AC/DC aufrüttelten, gefolgt von der Feuerwehrkapelle. Masken zeigten die "Hexe vum Grobrunn" und die "Speyerer Brezelkracher". Der KC "Frösche" aus St. Ilgen kam mit Wagen, Fußgruppe und vielen Gutseln. Popcornbeutel standen ebenfalls hoch im Kurs beim Umzug.
Mit einem "Fass ohne Boden" verglich die Sängereinheit mit ihrem politischen Wagen Griechenland und warf Schokotaler unters Volk. Die SG-Handballjugend kam als Zauberer, danach die "Schelle Hexen Bühl" von weit her und der KCN Musikzug. Die "Korkenknaller" präsentierten sich als fesche Piratinnen, denen so mancher gerne in die Hände gefallen wäre. Auf die Nonnen des MGV-Konvents folgten die Judokas als Cowboys.
Klassisch wurde es wieder mit den rätschenden "Gajemänndl" und den KCN-Tonjägern. Der Cha-Cha-Club, und der Wagen des KC Blau-Weiß Wiesloch mit dem Männerballett gingen dem Zirkuswagen der "Amigos" voraus, gefolgt von den Glücksbärchis der KJG, den KCN-Superminis und der Juniorengarde des KCN, natürlich war auch das Tanzmariechen zu sehen. Die "Ketscher Hewwelguckler" machten Rambazamba, es folgten zum Abschluss die Präsidentengarde und der Elferratswagen des KCN.
Während der Lindenplatz im Fastnachtsfieber wogte, schickte sich weiter vorn die Spitze des Zuges an, die Walldorfer Straße zu beglücken. Eine Mutter zu ihren Sprösslingen: "Jetzt geht's los!"