Derzeit läuft in den neuen hellen Räumen des Kindergartens die ''Eingewöhnungsphase'', deshalb sind die Eltern mit dabei. Foto: Geschwill
Von Sabine Geschwill
Leimen. Im einstigen Sitzungssaal des Gemeinderates spielt jetzt der Leimener Nachwuchs: Im Dachgeschoss des evangelischen Elisabeth-Ding-Kindergartens sind nach mehrmonatigem Um- und Ausbau zwei Krippengruppen mit jeweils zehn Plätzen für Kleinkinder im Alter zwischen einem und drei Jahren eingezogen. Die Kleinsten können hier täglich von 7.30 bis 14 Uhr die Welt entdecken und werden neben dem Frühstück auch gemeinsam zu Mittag essen.
Derzeit läuft in beiden Gruppen die "Eingewöhnungsphase". Die immense planerische und organisatorische Leistung von Stadt, Architekt und Kindergartenleiterin Claudia Schwörer lässt sich kurz vor der offiziellen Einweihung der neuen Räume am Sonntag (Programm siehe Kasten oben rechts) nur noch erahnen. Im Kindergarten herrscht nach dem Umbau wieder Normalität.
In den vergangenen Monaten wurde der Alltag zum Kraftakt, denn der Kindergarten musste nicht nur den Ausbau des Dachgeschosses und den dadurch bedingten Umzug innerhalb des nunmehr viergeschossigen Kinderhauses, sondern auch die Eingliederung der Kinder und Erzieherinnen des geschlossenen Tiele-Winckler-Kindergartens meistern.
Die wichtigste Entscheidung für die Erweiterung des Kindergartens fällte der Gemeinderat im vergangenen Sommer: Er räumte seinen angestammten Ferdinand-Reidel-Sitzungssaal zugunsten zweier Krippengruppen. Bereits in den Ferien wurde mit den ersten Umbau- und Renovierungsarbeiten begonnen. Bodenbeläge wurden entfernt, Fußbodenheizung verlegt, neue Wände und Decken eingezogen, damit zwei geräumige und einsehbare Gruppenräume mit ihren Spiellandschaften, ein Schlafraum, ein Sanitärbereich und ein Lagerraum entstehen können. Mittelpunkt des Dachgeschosses ist ein großzügiger Spiel- und Speisesaal für alle Gruppen. Dazu war es notwendig, die Küche samt Küchenleiterin Sabine Wulle vom Erd- ins Dachgeschoss umziehen zu lassen.
Um die Brandschutzbestimmungen einhalten zu können, musste ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden. Dies gelang mit einem Durchbruch ins Dachgeschoss des Nachbargebäudes: dem evangelischen Gemeindehaus. Möglich war dies nur, weil sich der Posaunenchor der Kirchengemeinde einen neuen Proberaum suchte. Hier konnte nun für die Kinder ein sogenannter Aufstellraum mit Notausgang für den Ernstfall geschaffen werden, der zugleich beim täglichen Spiel als Bewegungsraum zur Verfügung steht.
Während die Umbauarbeiten liefen, gab es für Claudia Schwörer nach der beschlossenen Schließung des Tiele-Winckler-Kindergartens eine weitere Herausforderung zu meistern: Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres im September brauchten die "Umzugskinder" einen Gruppenraum. Mit ihnen stieg die Zahl der Elisabeth-Ding-Kinder von 75 auf 100. Für sie wurden im Obergeschoss der Schlafraum und das Elterncafé hergerichtet. Das Elterncafé zog mittlerweile ins Büro von Claudia Schwörer, deren neuer Arbeitsplatz nunmehr in der einstigen Küche im Erdgeschoss zu finden ist. Dort hat die Leiterin für die Kinder eine kleine Bibliothek eingerichtet.
Noch nicht geklärt ist die Frage nach einem Außengelände für die Krippenkinder. Eine Erweiterung des Geländes böte sich an, ist aber noch in der Schwebe. Gespräche mit der Stadt laufen.