Dossenheim: Frau stach Sechsjähriger im Kaufland in den Hals

Von Christoph Moll

Dossenheim. Eine unfassbare Bluttat ereignete sich am Dienstagabend in der Bergstraßengemeinde bei Heidelberg: Mitten in einem Supermarkt hat eine 31 Jahre alte Frau einem sechsjährigen Mädchen mit einem Messer in den Hals gestochen. Dies bestätigte Polizeisprecher Norbert Schätzle gegenüber der RNZ. Nach seinen Angaben soll sich das versuchte Tötungsdelikt gegen 19.45 Uhr ereignet haben. Die Hintergründe und das Motiv waren am Dienstagabend noch völlig unklar. Am Mittwochvormittag gab die Polizei bekannt, dass das Mädchen außer Lebensgefahr ist >>hier lesen Sie mehr.

Ebenfalls unbekannt war noch, in welcher Verbindung die Frau zu dem Mädchen stand beziehungsweise ob es überhaupt eine Verbindung gab. Die Sechsjährige wurde durch den Stich schwer verletzt, Lebensgefahr konnte nicht ausgeschlossen werden. Bei dem Supermarkt handelte es sich laut Polizei um den im Norden der 12.000-Seelen-Gemeinde an der Bundesstraße 3 gelegenen "Kaufland".

Wie die Staatsanwaltschaft Heidelberg und das Polizeipräsidium Mannheim am späten Abend gemeinsam mitteilten, wurde die 31-jährige Frau noch in dem Einkaufsmarkt in der Gewerbestraße festgenommen. Sie steht im dringenden Verdacht, dem sechsjährigen Mädchen im Bereich der Back- und Haushaltswaren plötzlich von hinten in den Hals gestochen zu haben. Anschließend soll sie zum Informationsschalter des Marktes gegangen sein und auf das Eintreffen der Polizei gewartet haben, so Polizeisprecher Schätzle. Das Mädchen soll "mit einer Angehörigen" einkaufen gewesen sein, hieß es in der Mitteilung.

Das Kind wurde von einem Notarzt behandelt und mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht. Die Tatwaffe, ein Gemüsemesser, wurde sichergestellt. Dieses soll die 31-Jährige zuvor aus dem Sortiment des Einkaufsmarktes genommen haben. Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg ermitteln und bitten Zeugen, die die Tat beobachtet, aber den zur Tatzeit stark frequentierten Einkaufsmarkt schon vor dem Eintreffen der Polizei verlassen haben, sich beim Kriminaldauerdienst unter der  0621/174-5555 zu melden.