Bammental baut einen Damm gegen die Fluten

Gemeinde informierte bei einer Bürgerversammlung über das geplante Hochwasserrückhaltebecken am Weihwiesenbach, das künftige Überschwemmungen verhindern soll.

25.03.2014 UPDATE: 25.03.2014 05:00 Uhr 1 Minute, 34 Sekunden
Im nordwestlichen Teil von Bammental entsteht derzeit das Rückhaltebecken... Foto: Dorn
Von Agnieszka Dorn

Bammental. "Wir sollten den Blick jetzt nach vorne richten und schauen, was hinten dabei herauskommt", sagte ein Bammentaler bei der Bürgerversammlung im Multifunktionsgebäude. Zuvor war zum Thema "Hochwasserrückhaltebecken" und den mit der Baustelle verbundenen Einschränkungen eine Diskussion entbrannt. Doch von vorne: Immer wieder kam es in der Vergangenheit in der Elsenztalgemeinde durch den Weihwiesenbach zu Überflutungen. Die Häufigkeit der Überflutungen habe ganz klar gezeigt, dass Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen werden müssen, sagte Bürgermeister Holger Karl.

Damit aus dem Risiko für den Ort eines Tages keine Katastrophe wird, hat die Gemeinde alles daran gesetzt, ein Hochwasserrückhaltebecken zu bauen. Doch: "Einen hundertprozentigen Schutz vor Überflutungen gibt es nicht", sagte der Bauleiter des Sinsheimer Ingenieurbüros "Willaredt Ingenieure", Karsten Schmidt, bei der Versammlung. Das Büro hat die Planung übernommen.

Das Becken ist auf ein 100-jährliches Hochwasser ausgerichtet. Das heißt aber auch: Sollte die Gemeinde ein 200- oder 300-jährliches Hochwasser treffen, wird der Ort überflutet. Die Baumaßnahmen sind übrigens schon voll im Gange.

Das Hochwasserrückhaltebecken liegt im nordwestlichen Teil von Bammental im Tal des Weihwiesenbachs. Das Einstauvolumen liegt bei rund 43.000 Kubikmetern. Das Becken kostet rund 2,1 Millionen Euro, das Land übernimmt 70 Prozent der Kosten, also rund 1,5 Millionen Euro. Die Gemeinde hofft, dass das Hochwasserrückhaltebecken schon im Frühling des nächsten Jahres fertiggestellt und eingeweiht werden kann, sagte der Rathauschef optimistisch.

Es waren übrigens viele Bürger in das Multifunktionsgebäude gekommen, um sich über den neuesten Stand der Baumaßnahmen zu informieren oder um Fragen, Kritik und Ängste zu äußern. Ortsbaumeister Bernd Kippenhan sprach über technische Daten, Hochwasserentlastung oder Ausgleichsmaßnahmen.

Als Ausgleich für die bereits gerodeten Bäume wird unter anderem ein Amphibienteich angelegt, womit bereits begonnen wurde. Logisch also, dass dieses Jahr die Bammentaler mit Einschränkungen rund um die Baustelle rechnen müssen. In der "heißen Phase", so Bernd Kippenhan, werde es viel Dreck, Schmutz und Lärm durch Lastwagen geben. Diese "heiße Phase" werden voraussichtlich die Monate September und Oktober bilden. Und bei diesem Punkt kam es zur Diskussion. Ein Einwohner befürchtete an seinem Grundstück durch unvorsichtig fahrende Lastwagen Schäden. Vor seinem Haus gebe es keinen Gehweg, die Straße sei eng, so der Bürger.

Ein anderer Bürger warf ein, die Laster würden jetzt schon die Straße herunterdonnern. Ob da nicht wenigstens die Richtgeschwindigkeit eingehalten werden könne. Und dann fiel der eingangs erwähnte Satz, der beruhigte: Trotz Einschränkungen sollten alle froh sein, endlich einen Hochwasserschutz zu haben und den Blick nach vorne richten.

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