Eppelheimer Rathausstreit

Mörlein überraschte in seiner vielleicht letzten Sitzung mit Abwesenheit

Sofern der Kläger keine Berufung einlegt, könnte Frau Popp die nächste Sitzung leiten

30.05.2017 UPDATE: 31.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 10 Sekunden

Dieter Mörlein. Foto: sg

Eppelheim. (aham) Es war vielleicht Dieter Mörleins letzte Sitzung - und er war nicht da. Als am Montagabend der Gemeinderat tagte, waren sowohl die rund 25 Zuhörer als auch die Gemeinderäte selbst überrascht, dass an Mörleins gewohntem Platz Trudbert Orth (CDU) saß. Der stellvertretende Bürgermeister entschuldigte zwar das Fehlen des Rathauschefs - aber warum dieser nicht zugegen war, erklärte er nicht.

Dass Mörlein nicht bei der Sitzung war, ist insofern erstaunlich, dass es vielleicht das letzte Mal war, dass er als Bürgermeister die Sitzung hätte leiten können. Bekanntlich endet nächste Woche die Frist des Karlsruher Verwaltungsgerichts. Reicht der Eppelheimer Georg S., der gegen die Bürgermeisterwahl vom Oktober Klage eingereicht hatte, die von den Richtern aber abgewiesen wurde, bis dahin keinen Antrag auf Berufung ein, ist das Urteil gültig.

Nicht nur das: Auch die Bürgermeisterwahl selbst wäre dann - fast acht Monate später - gültig. Denn wie Ralph Adameit vom Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises auf RNZ-Nachfrage erklärt, hatte seine Behörde die Wahl von Patricia Popp bereits für gültig erklärt - doch dann kam der Einspruch, der letztlich zur Klage führte. Deshalb müsse das Landratsamt - sollte das Urteil des Verwaltungsgerichts Gültigkeit erlangen - nicht tätig werden. "Es hängt alles von Frau Popp ab", so Kreissprecher Adameit. Sie könne dann den Zeitpunkt ihres Amtsantritts frei wählen. Zur Erinnerung: Ursprünglich war der Beginn ihrer Amtszeit für den 1. Januar vorgesehen gewesen.

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Dass Popp so schnell wie möglich im Chefsessel des Eppelheimer Rathauses Platz nehmen möchte, hat sie seither schon mehrfach deutlich gemacht. Daher könnte sie - vorausgesetzt der Kläger beantragt keine Berufung - die nächste Gemeinderatssitzung am 3. Juli leiten. Damit wäre Mörleins letzte Sitzung nach über 22 Jahren an der Rathausspitze im April gewesen - und niemand hat es gewusst.

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