Weil es u. a. an den Fußgängerüberwegen in Aglasterhausen trotz Tempo 30 immer wieder zu gefährlichen Situationen kommt, will man nun in Kooperation mit dem Vollzugsdienst Mosbach den Kontrolldruck erhöhen. Foto: Schattauer
Von Heiko Schattauer
Aglasterhausen. In neuer Runde und durchaus ausdauernd tauschte sich der Gemeinderat Aglasterhausen am Dienstagabend im schmucken Sitzungssaal des Rathauses aus. 20 statt wie bisher 18 Gemeinderäte bilden nun das Gremium, das neben diversen Bauvorhaben, geplanten Beschaffungen und Auftragsvergaben auch ein paar Grundsatzfragen zu erörtern hatte.
Zunächst galt es jedoch, den von 2004 bis 2019 im Gemeinderat aktiven Bernhard Banschbach zu verabschieden. Da der Bäckermeister bei der offiziellen Verabschiedung der ausscheidenden Gremiumsmitglieder im Juli verhindert war, kam Banschbach nun zu einer Extra-Ehrung. "Ich werde es vermissen, es war eine schöne Zeit", so Banschbach, nachdem er von Bürgermeisterin Sabine Schweiger Dank und Präsent entgegengenommen hatte.
Eindeutig (und einstimmig) grünes Licht gab’s vonseiten des Rats für die vorgelegten Baugesuche und die geplante Erneuerung der kompletten Regel-, Steuerungs- und Schaltanlagen für Heizung und Lüftung in der Sport- und Festhalle Aglasterhausen. In der Augustsitzung hatte das Ingenieurbüro Willhaug (Mosbach) die geplanten Maßnahmen vorgestellt, nun beschloss man den Abschluss eines entsprechenden Ingenieurvertrags für 19.710 Euro und die Auftragsvergabe an die Firma Körber aus Schefflenz (Kosten: rund 107.500 Euro). Die Arbeiten an der Heizung sollen noch dieses Jahr in Angriff genommen werden, die an der Lüftung im kommenden Frühjahr.
Schnelleres Handeln im Fall der Fälle soll der Feuerwehr vor Ort künftig neue Ausrüstung ermöglichen. Nachdem Gesamtkommandant Burkhard Schulze und Melanie Brauch von der Verwaltung die Vorzüge einer mobilen Wassersperre erläutert hatten, sprach sich der Gemeinderat einstimmig für die Anschaffung der entsprechenden Grundausstattung aus. Für rund 14.000 Euro darf Schulze nun die Beschaffung eines Lenoir-Wassersperren-Systems in die Wege leiten, das unter anderem bei Starkregen für schnellen Schutz und Zeitgewinn für weitere Maßnahmen sorgen soll.
Um Wege respektive deren Ausweisung ging es später in einem weiteren Tagesordnungspunkt: In Abstimmung mit den Vorgaben des Naturparks soll die Beschilderung von Wanderwegen in und um Aglasterhausen klarer und einheitlich werden. Was bei den Radwegen schon geschehen ist, soll nun also bei den Fußwegen folgen. Im gesamten Gebiet des Naturparks sollen den Wanderern einheitlich verpackte Informationen geliefert werden. Den Weg zur Planung und Umsetzung einer "zielorientierten Wanderwegführung" wollten die Gemeinderäte (bei einer Enthaltung) mitgehen: Beauftragt wird damit nun das Ingenieurbüro Schwegler (Eppelheim) für knapp 5700 Euro, wobei man hier von einer 60-Prozent-Förderung des Naturparks ausgeht.
Viele Wege bereits zurückgelegt hat der alte Opel Astra, der aus dem Fuhrpark des Gemeindebauhofs nun ausrangiert werden soll. Über die Nachfolge des zunehmend reparaturanfälligen Dienstfahrzeugs entwickelte sich im Gemeinderat eine reger Austausch: Dabei stand nicht zur Debatte, dass ein neues Fahrzeug angeschafft werden muss. Erörtert wurde vielmehr ein zukünftiges Mobilitäts- und Planungskonzept. Aus den Reihen des Rats wurde da mehr planerische Weitsicht gewünscht, Umwelt- und Klimaschutzaspekten soll zudem größere Bedeutung zukommen.
Im aktuellen Fall entschied man sich nach eingehender Diskussion am Ende für die Bestellung eines Dieselfahrzeugs (für rund 17.400 Euro) modernster Prägung, da ein in Frage kommendes E-Modell weder über die ausreichende Reichweite noch die benötigte Anhängelast verfügt, wie auch die Vertreter des Schwarzacher Autohauses Groß in der Sitzung noch einmal verdeutlichten. Bei drei Gegenstimmen votierte der Gemeinderat für die Anschaffung des Renault-Kastenwagens.
Auf aktuelle Gefährdungssituationen an Fußgängerüberwegen hinweisend, leitete Bürgermeisterin Sabine Schweiger zur geplanten Kooperation in Sachen Vollzugsdienst mit der Stadt Mosbach über. "Alleine schaffen wir das nicht", erläuterte Melanie Brauch, warum man sich Hilfe "einkaufen" will. Für drei Stunden pro Woche sollen nun künftig städtische Mitarbeiter aus Mosbach in Aglasterhausen den ruhenden Verkehr und die Einhaltung von Vorgaben und Regeln kontrollieren. Rund 12.000 Euro pro Jahr wird das die Gemeinde kosten. Zwar fragte sich so mancher im Gremium, ob mit drei Stunden pro Woche eine erwünschte Verbesserung erreicht werden kann. Bei einer Gegenstimme sprach man sich aber dennoch klar für eine Kooperation aus.