"Unsere Chöre bringen Kultur in den ländlichen Raum"

300 Gäste beim 6. "Konzert- und Ehrungsabend" des Chorverbandes Mosbach - Nicht nur die Überraschungssänger wussten zu beeindrucken

05.11.2013 UPDATE: 05.11.2013 05:00 Uhr 1 Minute, 51 Sekunden
Dass sich auch der Nachwuchs hören lassen kann, bewies der Schulchor der Grundschule Limbach-Laudenberg eindrucksvoll.
Von Peter Lahr

Mosbach. Mit großen Fischen und einem kleinen Kerl vom anderen Stern eröffnete der Schulchor der Grundschule Limbach-Laudenberg unter Leitung von Simone Schäfer den sechsten "Konzert- und Ehrungsabend" des Chorverbandes Mosbach am Samstagabend in der Alten Mälzerei hochoriginell. "Das war eine Punktlandung", freute sich nicht nur Moderator Christof Roos. Rund 300 Gäste konnte Chorverbands-Vorsitzende Claudia Starke "zu einem ganz wichtigen Highlight" begrüßen. Neben den zu Ehrenden - von fünf bis 65 Jahre Singen reichte die Palette - und ihren "Paten" waren auch einige Bürgermeister gekommen. Zudem wolle man den Zuhörern einen vielfältigen Querschnitt durch die regionale Chorszene bieten. Erhalten blieb die Spannung: "Wer der Überraschungschor ist, verrate ich noch nicht, aber Sie können sich darauf freuen."

"Das hammermäßige Verhältnis zwischen Aktion (Gesang) und Reaktion (Zuhören)" erörterte der singende Bürgermeister Michael Keilbach am Beispiel des Barden aus dem Dorf von Asterix. Letztendlich unterliege das Wohl und Wehe des Singens vor Publikum aber nur einer Grundregel, nämlich: "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder." Der ersten Ehrungsrunde für fünf Jahre Singen im Chor - die Namen aller Geehrten sind im Kasten zu lesen - folgte der Auftritt des "Überraschungschors". "Sie singen bei Konzerten der Troubadix und HarmoNixen, aber meist um 0.30 Uhr auf dem Marktplatz", wusste Christof Roos über "drei+" zu sagen. Ob als Feuerzeug-Schwärmer oder auf den Luftgitarren-Spuren der Glamrocker Queen. Die Truppe um Friedemann Buhl begeisterte.

Das Jahr 1988 stand im Mittelpunkt der Grußworte von Maria Löhlein-Mader und Wolfgang Denecke, beide Vizepräsidenten des Badischen Chorverbandes. "Sie sind aus ihrer Chorgemeinschaft nicht mehr wegzudenken, wir sind stolz auf solch treue Sänger, die vorbildlich wirken und viel Zeit investieren", unterstrichen beide, bevor sie die silbernen Ehrenbroschen für 25 Jahre Singen im Chor verteilten.

Einen Schatz hatten die "Singenden Freundinnen" des Frauenchors "Amicanti" vom MGV "Liederkranz" Sulzbach gefunden. Zusammen mit Dirigent Jochen Thurn solidarisierten sie sich auch mit der "Münchener Freiheit" und sangen: "Ohne Dich schlaf ich heut Nacht nicht ein".

"Musik ist die gemeinsame Sprache der Menschheit", zitierte MdL Georg Nelius Henry W. Longfellow. Vor 50 Jahren hätte sicher noch niemand gedacht, dass sich auch im Chorverband die Frauenpower einmal so durchsetzen werde.

"A Crapella" - ein Chor mit einem so seltsamen Namen - da war sogar der Moderator ratlos. Zum Glück klärte Walter Knapp auf: "Es gab einmal eine Grundherrschaft in Hochhausen, die eine Rabenkrähe im Wappen führte. Und uff Hochhäuserisch is des e Krabb". Rupert Laible leitete die Sänger, die mit "Innsbruck, ich muss dich lassen" ein Lied aus dem 15 Jahrhundert zu Gehör brachten.

"Der Abend ist Balsam auch auf meine geplagte Seele", erklärte MdB Alois Gerig. "Unsere Chöre bringen die Kultur in den ländlichen Raum", lobte der Abgeordnete das Engagement der Geehrten. Stimmungsvolle Abstecher in die Romantik und einen Ausflug zu den Farben Afrikas präsentierte der gemischte Chor des GV "Frohsinn" Oberschefflenz unter Leitung von Bernd Hess noch vor der Nachsingstunde.

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