Eine prominente Wandergruppe um Landrat Achim Brötel und Waldbrunns Bürgermeister Klaus Schölch weihte standesgemäß, also per pedes, den neuen Premiumwanderweg ''Katzensteig'' ein. Foto: Hofherr
Waldbrunn. (hof) Natürlich zu Fuß wurde am Samstag als Ergänzung zum Premiumwanderweg "Neckarsteig" der 26,5 Kilometer lange "Katzensteig" eingeweiht, der von Eberbach über den Katzenbuckel, durch Waldbrunn und bei Neckargerach zurück ins Neckartal führt. Landrat Achim Brötel lobte die Initiative von Bürgermeister Klaus Schölch, Wanderautor Rainer Türk und Marina Hofherr von der Tourist-Info Waldbrunn. Nur ein Jahr nach der ersten Idee können Wanderer den Odenwald nun auch auf der anderen Neckarseite erkunden und dabei den höchsten Punkt der Region und dessen einzigartige Flora und Fauna kennenlernen. Auch wenn man den neuen Steig im Kleinen Odenwald mit Skepsis betrachte, trage der Katzensteig als Alternativroute zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung des Neckarsteigs bei, zeigte sich Brötel sicher.
Klaus Schölch hatte die Teilnehmer der Premierenwanderung am Katzenbuckelsee begrüßt. Neben Achim Brötel, auch als Vorsitzender der Touristikgemeinschaft Odenwald (TGO) und des Naturparks Neckartal-Odenwald gekommen, durfte Schölch auch TGO-Geschäftsführerin Sarah Wörz, Andreas Kluss vom Markgräflich Badischen Forstamt Zwingenberg, seinen Bürgermeister-Nachfolger Markus Haas sowie zahlreiche Gemeinde- und Ortschaftsräte begrüßen. Ein besonderer Gruß ging an Rainer Türk, der für die Streckenführung verantwortlich zeichnet, und die drei neuen Wegewarte Helmut Tschritter (Eberbach - Turmschenke), Stefan Winterbauer (Turmschenke - Mülben) und Herbert Klahn (Mülben - Neckargerach), die künftig für die ordnungsgemäße Markierung des Katzensteigs zuständig sind.
Begleitet von Wanderführer Rolf Reichenbacher vom Odenwaldklub, ging es auf dem "Weg der Kristalle" hoch über dem Katzenbuckelsee vorbei an den ehemaligen Steinbrüchen und der Mattenschanze zum 18 Meter hohen Aussichtsturm.
Bürgermeister Klaus Schölch, für den es die letzte Einweihung seiner 16-jährigen Amtszeit war, stellte den Katzensteig kurz vor. Am Naturparkzentrum in Eberbach beginnend, führt der Weg auf 26,5 Kilometer über die Burg Eberbach auf den 626 Meter hohen Katzenbuckel. Von dort aus geht es weiter durch die Eisigklinge und den Eichwald in den Höllgrund, dann entlang des Mühlbachs nach Mülben. Vorbei an der Weisbacher Mühle und den "Drei Dolen" errreichen die Wanderer die Läufertsmühle und dann Neckargerach, wo man wieder zum Neckarsteig gelangt. Insgesamt müssen 950 Höhenmeter bewältigt werden. Entlang der Wegstrecke finden sich landschaftliche Höhepunkte mit Fernblicken, romantische Wegstrecken und einladende Lokale.
Abschließend dankte Schölch allen an der Realisierung beteiligten Institutionen und Personen. Ein besonderer Dank ging an den Ortsteil Weisbach. In 256 ehrenamtlich geleisteten Stunden habe man dort eine 5,3 Kilometer lange Wanderstrecke instand gesetzt und Ruhebänke aufgestellt. Dafür gingen auch Dankesworte an die Markgräflich Badische Forstverwaltung, die sich ebenso wie die Stadt Mosbach an den Kosten beteiligte.
Landrat Brötel lobte die Verdienste, die sich Bürgermeister Schölch um den Tourismus auf dem Winterhauch erworben habe. Der Katzensteig sei, so Brötel weiter, eine ideale Ergänzung zum Premiumwanderweg Neckarsteig. Es habe zwar einige "diplomatische Verwicklungen" mit der anderen Neckarseite und den "offiziellen" Neckarsteig-Anrainern gegeben, man dürfe den Katzensteig aber nicht als Konkurrenz, sondern als sinnvolle Ergänzung sehen, der ein "wunderschönes Fleckchen Erde für Wanderer erschließt." Zumal der Neckarsteig den Wandertourismus neu belebe. Als Alternativroute werde der Katzensteig diese Wirkung noch verstärken, zeigte sich der Landrat überzeugt.
Um Wanderinteressierte über den Katzensteig - und weitere Wanderungen rund um Waldbrunn - zu informieren, hat die Gemeinde in Zusammenarbeit mit Autor Rainer Türk die Broschüre "Wanderungen auf dem Winterhauch" aufgelegt, die kostenlos abgegeben wird.
Eine besondere Überraschung hatte sich Bürgermeister Klaus Schölch bis zum Schluss aufgehoben. Um Wanderer künftig angemessen zu stärken, hat Ann-Katrin Zimmermann von der Landmetzgerei Zimmermann in Waldkatzenbach eine Wandererwurst kreiert, die unter dem Namen "Katzensteiger" bei Wanderern und Spaziergängern für besondere Geschmackserlebnisse sorgen soll. Natürlich durften die Aktiven an diesem Morgen die ersten "Katzensteiger" verkosten, ehe sie den Abstieg in Angriff nahmen.
Info:www.waldbrunn-odenwald.de