Von Tim Kegel
Sinsheim. Retro ist in. Das wissen die Veranstaltungsmacher des Auto- und Technikmuseums Sinsheim nur zu gut. Erst kürzlich und unter der Regie der neuen Art Directrice Vanessa Layher wurde die nach Museums-Aussage "vermutlich größte permanente Sammlung amerikanischer Traumwagen außerhalb der USA" in Sinsheim installiert.
Am kommenden Sonntag, 17. Juni, zeigen die Kraichgauer "Motoristen", dass der osteuropäische Fahrzeugbau mehr zu bieten hat als biedere Lada und drollige Trabis: Das kultige Ostalgie-Treffen des Museums gehöre mittlerweile zu den größten Ostfahrzeug-Treffen in Süddeutschland, sagt dessen Organisator Roland Boeuf. Im Jahr 2015 lud das Technikmuseum Sinsheim erstmals zum Treffen der Ostfahrzeugfreunde, das inzwischen ein fester Termin im Veranstaltungskalender des Technikmuseums.
Eingeladen sind Automobile, Lastkraftwagen und Zweiräder, die vor 1990 in den ehemaligen Ostblock-Staaten gebaut wurden. Jedes Jahr sind seltene Automobile wie der Sportwagen Melkus RS 1000 GTR - eine in geringer Stückzahl gebaute Flunder - oder Kuriositäten wie eine "Harley-Davidson Schwalbe" auf dem Museums-Freigelände zu sehen.
Besucher können herausfinden, wie bequem man in einem Trabant tatsächlich sitzen kann, wie luxuriös der Mercedes des Ostens - der Moskwitsch - ist, dass auch in einem Tatra V8-Motoren verbaut wurden oder aber, dass die zweigetaktete Simson Schwalbe ganz anders klingt als eine Vespa.
Auf dem Museumsplatz wird spürbar, dass diese motorisierten Schätzchen mehr sind als nur Transportmittel. Lange nach der Zeit des Eisernen Vorhangs sind sie zum Lebensgefühl avanciert. Ob Lada, GAS, MZ oder Wartburg: Das Museumsteam pflegt Kontakte zu zahlreichen Interessensgemeinschaften und Liebhaber-Klubs. So ist das Kommen Hunderter osteuropäischer Fahrzeuge beim Ostalgie-Treffen gewährleistet.
Auch die Staatslimousine des ehemaligen sowjetischen Präsidenten Leonid Breschnew wird bestaunen sein. Eine kleine Händlermeile und ein passendes kulinarisches Angebot runden das Ostalgie-Treffen ab. Der Eintritt auf das Areal ist für Besucher frei.
Foto: zg