"Monnem Bike"

Mannheim huldigte der Erfindung des Fahrrads (plus Fotogalerie)

Am Wochenende wurde in der Innenstadt jede Menge Programm geboten - Groß und Klein kamen beim Festival "Monnem Bike" voll auf ihre Kosten

11.06.2017 UPDATE: 12.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 52 Sekunden

Ob Kinderparcours...

Von Heike Warlich-Zink

Mannheim. Spektakulärer BMX-Freestyle in Kombination mit Breakdance zu heißen Beats, entspanntes Fahrrad-Yoga oder höchste Konzentration beim Ausbalancieren des Hochrads: An zehn Orten in der Mannheimer Innenstadt brachten 100 Aktionen die Menschen am Samstag in Bewegung, sodass "Monnem Bike - Das Festival" ziemlich schnell Fahrt aufnahm. Nur langsam kam hingegen "Karl Drais" am frühen Nachmittag mit seiner Draisine voran. Immer wieder wurde Sänger Rino Galiano in seiner Rolle als Fahrraderfinder von Passanten für ein Erinnerungsfoto angehalten.

Die Innenstadt war Fußgängern und Radfahrern vorbehalten, und sowohl die Planken als auch die Fressgasse mit dem seitlich verlegten Rollrasen und den Paletten-Möbeln wurden von den Besuchern schnell als komfortable "Chill-Zone" entdeckt. Kinder staunten nicht schlecht darüber, wie Dreiräder früher einmal ausgesehen haben. Den nostalgisch anmutenden Gefährten stand die angesagte Pumptrack gegenüber, auf der große wie kleine Radler mit ihren Drahteseln oder dem Kickboard mühelos allein durch Körperbewegung und ohne in die Pedale zu treten, Hügel um Hügel erklommen.

"Hier befinden wir uns sozusagen in der Keimzelle des Ganzen", meinte Peter Roßteutscher von "Monnem Bike" mit Blick auf den "Radsalon" auf den Kapuzinerplanken. Dort konzentrierte man sich in diesem Jahr jedoch ausschließlich auf das Angebot hochwertiger Fahrräder zu Testzwecken. Alle weiteren Themen, beispielsweise das Fahrrad als Beitrag zum Klimaschutz, Radverkehr in Städten, Fahrradsicherheit oder Fahrrad-Lifestyle waren zum 200. Radgeburtstag aufs gesamte Festival verteilt worden. Die Besucher scheuten die Wege nicht, und der mobile Radcheck in der Fressgasse wurde ebenso gerne in Anspruch genommen wie die Fahrradwaschanlage auf dem Marktplatz.

Beim Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club (ADFC) informierte man über Radwandern und bot Drais-Souvenirs an. Auf dem Gebraucht-Fahrradmarkt wechselten Drahtesel von privat zu privat den Besitzer. Dass der Drahtesel dabei zu viel mehr als nur zum Fahren, sondern auch für Graffiti oder kreatives Schrauben und Aufmotzen taugt, wurde ebenfalls gezeigt. Im Herschelbad konnte nachmittags beim Aqua-Cycling ins kühle Nass eingetaucht werden, während draußen auf dem Herschelplatz der Bürger- und Gewerbeverein Östliche Unterstadt gemeinsam mit Abendakademie und Freier Kunstakademie Mannheim für Malen mit Straßenkreide, Programm mit dem Zirkus "Hallöchen" und einen Radparcours für Kinder und Jugendliche gesorgt hatten. Oberbürgermeister Peter Kurz bedankte sich auf der Planken-Showbühne dafür, dass so viele die Einladung zum Mitgestalten und Mitmachen angenommen hätten.

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Man könne mit Fug und Recht von einem Bürgerfestival sprechen, was Drais sicherlich gefallen hätte. Zugleich betonte der OB, dass es über das Feiern hinaus darum gehe, den Radverkehr als wichtigen Mobilitätsfaktor sowie damit einhergehende Themen wie Aufenthalts- und Lebensqualität nachhaltig ins Bewusstsein zu rücken. Nach dem Warm-up am Samstag, ging es am Sonntag sportlich weiter. Mit der Liegerad-WM, dem Draisinenrennen für Groß und Klein, dem Mannschaftsfahren der Klappradfahrer beim "World Klapp" sowie dem rund 50 Kilometer langen "Monnem Bike-Ride" nach Heidelberg und zurück hatten die Organisatoren auch für die Zuschauer attraktive Sportevents aufs Festivalprogramm gesetzt. Insgesamt strömten an den beiden Tagen rund 150.000 Besucher in die Innenstadt.

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