Gruppenbild mit Dame: Der ZMRN-Vorstand mit (v.l.) MVV-Chef Georg Müller, dem neuen SAP-Finanzvorstand Luka Mucic, Mannheims OB Peter Kurz, Landrat Matthias Wilkes, Heidelbergs OB Eckert Würzner, Gastgeber EMBL-Direktor Matthias Hentze, dem Vorstandsvorsitzenden Albrecht Hornbach, Heidelbergs Uni-Rektor Bernhard Eitel, Ludwigshafens OB Eva Lohse und IHK-Präsident Gerhard Vogel. Foto: Kreutzer
Von Peter Wiest
Heidelberg. Es läuft gut mit der regionalen Zusammenarbeit - aber es könnte und sollte noch besser laufen. Denn das Ziel ist bekanntlich ehrgeizig: Bis 2025 soll die Metropolregion zu den attraktivsten und wettbewerbsfähigsten Regionen in Europa zählen. Da kann man sich nicht auf den bereits erreichten und verdienten Lorbeeren ausruhen, lässt Albrecht Hornbach keinen zweifel: "Wenn wir an die Spitze Europas wollen, müssen wir noch sehr viel tun", sagte der Vorstandsvorsitzende des Vereins "Zukunft Metropolregion Rhein Neckar" (ZMRN), die am Donnerstag Abend im Heidelberger Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) stattfand
Das kommende Jahr markiert die "Halbzeit" auf dem Weg zu diesem Ziel, rief Hornbach dabei in Erinnerung: Dann feiert die Metropolregion ihren zehnten Geburtstag. Erreicht hat man bisher durchaus sogar mehr, als man ursprünglich erwarten durfte, ließ der Vorsitzende keine Zweifel am Erfolgsmodell Metropolregion: "Unsere Region gehört aufgrund ihrer Wirtschaftsstärke, ihrer exzellenten Bildungs- und Forschungseinrichtungen und ihrer hohen Lebensqualität zu den Wachstumsmotoren in Deutschland und Europa". Besonders positiv sei bei der bisherigen Entwicklung zu bewerten, dass "die regionale Idee, der Gedanke des Miteinanders immer mehr Anhänger findet - und das immer häufiger auch ohne direktes Zutun der Metropolregion-Institutionen", so Hornbach. Der Protest gegen Kürzungen bei der Musikhochschule, die Wiederaufnahme des Flugverkehrs zwischen Mannheim und Berlin oder die Durchführung des Internationalen Turnfestes seien drei gute Beispiele dafür.
Jetzt jedoch sei es an der Zeit, "noch einmal eine Schippe drauf zu legen", sagte Hornbach: "Die Zusammenarbeit über Länder und Regionengrenzen hinweg muss noch stärker in unser tägliches Denken und Handeln übergehen und sollte zur Selbstverständlichkeit werden". Der regionale Schulterschluss sei bei Verkehrsthemen wie der Ludwigshafener Hochstraße Nord oder der ICE-Anbindung ebenso unverzichtbar wie bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels, der Lobbyarbeit gegenüber den Ländern, dem Bund und der EU oder beim Aufbau einer Starken "Marke Rhein-Neckar". Und von den Bundesländern brauche es ein absolut klares Ja zu dieser Region - weshalb man für das kommende Jahr ein Treffen der Ministerpräsidenten vorbereite, bei dem dieses Bekenntnis eingeholt werden solle.
Nach den Vorstands-Neuwahlen behält Albrecht Hornbach weitern den Vorsitz im ZMRN; Stellvertreterin bleibt die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse. Neu im 16-köpfigen Vereinsvorstand sind ab dem 1. Juli der neue SAP Finanzvorstand Luka Mucic, der dann ebenso wie im Walldorfer unternehmen selbst die Nachfolge von Werner Brandt antritt, sowie Joachim Müller, Mitglied des Vorstands von Bilfinger, der auf den bereits im vergangenen Jahr ausgeschiedenen Thomas Töpfer folgt.
In der Vorstandssitzung wurde eine Resolution zum Main-Neckar-Ried-Express und der S-Bahn Rhein-Neckar verabschiedet, in der das Land Baden-Württemberg zum zügigen Abschluss der bereits mehrfach verzögerten Vergebeverfahren aufgefordert wird. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund in Hessen sowie der Verkehrsverbund Rhein-Neckar haben dem Zuschlag bereits zugestimmt; lediglich das baden-württembergische Verkehrsministerium hat bisher keine Zustimmung zur gemeinsamen Vergabe erteilt. "Sowohl unsere Region als auch die Rhein-Main-Region würden von einer besseren Verbindung deutlich profitieren", sagte dazu Albrecht Hornbach.