Schwetzinger "Radkult(o)ur 2017"

Auf den Spuren von Karl Drais

Angesichts der Hitze hielt sich der Besucheransturm bei "Radkult(o)ur 2017 – Schwetzingen dreht am Rad und hält Rast" in Grenzen

29.05.2017 UPDATE: 30.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Die Freddy Wonder Combo (im Hintergrund) huldigte mit "Ja, mir san mitn Radl da" dem Aktionstag "Schwetzingen dreht am Rad und hält Rast" an der Zähringer Straße entlang des Schlossparks. Fotos: Lenhardt

Von Anna Becker

Schwetzingen. Unter den großen Kastanienbäumen flirrte die Hitze. Die vielen Parkplätze für Zweiräder blieben lange verwaist. Doch da, wo sich die Menschen trafen, da pulsierte das Leben. Denn schließlich ging es darum, eben dieses zu feiern. Das von all jenen, die an diesem sonnigen Sonntag die Zuflucht unter den großen Bäumen entlang des Schlossparkes suchten. Und das jenes Mannes, der sich einst im Park des Kurfürsten von einem Gartenwagen inspirieren ließ. "Der war tatsächlich zu dieser Zeit bereits mit Muskelkraft betrieben", erklärte Oberbürgermeister René Pöltl persönlich all jenen, die der Einladung "Radkult(o)ur 2017 - Schwetzingen dreht am Rad und hält Rast" gefolgt waren.

Besonders die Kinder horchten auf: So lange also gibt es bereits ein Fahrrad? Nein, nicht ganz, betonte das Stadtoberhaupt, denn Karl Drais, welchem ein ganzes Veranstaltungsjahr in Schwetzingen gewidmet ist, entwickelte nur allmählich das Fahrrad, wie wir es heute noch kennen und benutzen.

Keine Frage, dass sich die Jüngsten der Stadt mit dieser Entwicklung auseinandersetzten. Aus den Entwicklungsprozessen in den Schulen mitgebracht hatten sie daher ihre eigenen Geschöpfe: Vom "Drahtesel" - ein mit einem Eselkopf und -hinterteil aus Draht geschmücktes Rad, das im Hebel-Gymnasium entstand, bis hin zum Feuer speienden Drachenrad, das sich die Kinder der Hirschackergrundschule ausgedacht hatten. "Ich bin stolz, so viele kreative Kinder zu kennen", freute sich der Stadtvater und blickte weiter in die Runde der kreativen Jungbürger.

Gleich vier Räder statt zwei hatte das Laufauto, das Jugendliche des Privatgymnasiums gebaut hatten. "Das ist Innovationskraft, wie man sie sich von Karl Drais vorstellt", lobte nicht nur das Stadtoberhaupt und lud ein, auch die brandneuen Sitzbänke an der kleinen Brücke hin zum Schlossgarten zu nutzen. Die beiden ergänzen die im letzten Jahr gestartete Kunstkampagne zum Jubiläumsjahr, bei der Bänke zu bedeutenden Themen aus der Stadtgeschichte installiert wurden. Hinzugekommen sind nun eine, die eine "Kutsche ohne Pferde" und damit den Gartenwagen des Kurfürsten porträtiert sowie eine, die Karl Drais selbst darstellt.

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Ob Probesitzen oder rundherum vergnügtes Toben und Erkunden: Mit einem kräftigen Tusch der "Freddy Wonder Combo" und einem Klingelkonzert der Grundschulkinder ging der Aktionstag dann in die Vollen. Entlang des Wasserbeckens hatten die Kinder ihre Aktionsbilder zum Thema aufgehängt, die Fahrräder fanden kuschelige Schattenparkplätze und dort, wo es ebenfalls ein Ruheplätzchen vor der Hitze versprach, breiteten die Besucher ihre Picknickdecken und -körbe aus, um in aller Ruhe kühlende Getränke und kleine Häppchen zu sich zu nehmen.

Spiele und gute Unterhaltung waren garantiert - besonders beim Anblick der Stadtväter, die in der kleinen Transportmulde eines passenden Fahrrades Kollegen transportierten. Wer wollte, konnte auch kurz unterbrechen und sich im Hof von St. Pankratius den Segen für das Velo holen oder im Hause Fender das kleine Fahrradmuseum besichtigen.

Forstamtsleiter Sebastian Eick hatte persönlich eingeladen, am Forsthausgarten die Spuren von Karl von Drais zu suchen. Schließlich war der junge Mann hier einst heimisch, als sein Onkel das Forstamt leitete.

Wer dann noch selbst Hand an neueste Entwicklungen legen wollte, war bei den ausstellenden Unternehmen richtig: Sie präsentierten innovative Fahrradideen wie Lastenfahrräder, Rikschas und E-Bikes.

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