Von Alexander Albrecht
Mannheim/Viernheim. "Der Mann hatte nicht nur einen Schutzengel", sagt ein Polizeisprecher über einen Biker, der am frühen Sonntagabend bei einem waghalsigen Manöver auf der A 6 riesiges Glück gehabt hat. Um eine Kollision mit einem Auto zu vermeiden, ließ sich der 38-jährige Stuttgarter von seiner Maschine fallen, rutschte rund 100 Meter über die Autobahn - und zog sich lediglich eine leichte Schürfwunde am Arm zu.
"Seine robuste Lederkombi hat ihm das Leben gerettet", ist sich der Polizeisprecher sicher. Der Schwabe war kurz vor 19 Uhr mit seiner knallgelben Yamaha YZF 600 R Thundercat zwischen den Autobahnkreuzen Viernheim und Mannheim auf dem linken der drei Fahrstreifen unterwegs - mit 170 Sachen. Ein vor ihm fahrender Mercedes wechselte auf die mittlere Spur, der Biker beschleunigte und setzte zum Überholen an.
Plötzlich und aus noch unbekannter Ursache zog der Autolenker wieder auf die linke Spur, weshalb der Motorradfahrer stark bremsen musste. Wie die Polizei weiter berichtet, sei dem 38-Jährigen klar geworden, dass er in das Heck des Mercedes prallen würde. Also ließ er sich seitlich von der Maschine fallen. Und machte danach alles richtig. Er winkelte Beine und Arme an und hielt den Kopf oben. Zeugen berichten, der Stuttgarter habe sich mehrfach gedreht. Die "Rutschtour" endete an einer Betonleitwand, die Thundercat schleuderte noch 200 Meter weiter. Binnen kurzer Zeit eilten mehrere Autofahrer zu dem Biker - und staunten nicht schlecht, dass er ohne Hilfe aufstehen konnte. Ein Rettungswagen brachte ihn in eine Klinik.
Die Polizei sucht nach dem Mercedes-Fahrer, der weitergefahren war. Zeugen zufolge soll es sich um eine silberfarbene M-Klasse handeln. "Der Mann müsste eigentlich den Motorradfahrer und den Sturz schon wegen der auffallenden Farbe der Yamaha bemerkt haben", sagt der Polizeisprecher. Die Beamten beziffern den Sachschaden auf rund 2000 Euro. Doch was ist das schon gegen ein Menschenleben.